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Warum Hecken jetzt Schutz brauchen

Buchfink am Nest.

Buchfink am Nest. Foto: Christoph Moning

Nach dem Beginn der Brut- und Setzzeit am 1. März ruft der Naturschutzbund Kommunen, Städte und Gartenbesitzer dazu auf, Hecken, Sträucher und Gehölze ungestört wachsen zu lassen.

Von Redaktion Montag, 17.03.2025, 05:00 Uhr

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Landkreis. Bereits seit ein paar Wochen singen, pfeifen und trällern die Vögel wieder. Mit dem Balzgesang soll die weibliche Vogelwelt beeindruckt und eine geeignete Partnerin gefunden werden. Für viele Vögel wird es jedoch zunehmend schwieriger, in der Natur geeignete Nistplätze zu finden.

Wo geeignete Brut- und Lebensstätten fehlen

„Dort, wo Hochstammobstbäume fehlen und große Bäume nicht mehr alt und morsch werden dürfen, wo Hecken als Hindernisse angesehen und Nischen sowie Spalten an Hausfassaden entfernt werden oder von vornherein nicht vorhanden sind, haben unsere Vögel, aber auch Tiere wie Siebenschläfer, Eichhörnchen, Wildbiene und Fledermaus, keine Möglichkeit, geeignete Brut- und Lebensstätten zu finden“, erklärt Jana Jensen, Leiterin der Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser des Nabu.

Viele Gartenbesitzer fangen jetzt an, ihren Garten aufzuräumen und für den Sommer vorzubereiten. „Bei den dabei anstehenden Rückschnitten ist die Nist- und Brutzeit von Vögeln vom 1. April bis 30. September unbedingt zu beachten“, so Jana Jensen.

In dieser Zeit sind laut Bundesnaturschutzgesetz Fällungen und Schnittmaßnahmen grundsätzlich verboten.

Brutzeit beachten: Schutz für Vögel und andere Tiere

Schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des jährlichen Zuwachses der Pflanze sind laut Gesetz zwar zulässig, die Natur sollte aber gerade in dieser Zeit nicht unnötig belastet werden. „Zulässige Pflegeschnitte sollten daher möglichst nicht in der Hauptbrutzeit von März bis Ende Juli durchgeführt und grundsätzlich vor einem Schnitt geprüft werden, ob belegte Nester zu finden sind“, appelliert Jensen an die Gartenbesitzer.

„Hecken sind wertvolle Biotope, die zahlreichen Tierarten Schutz und Lebensraum bieten. Hier ziehen Vögel, Säugetiere und Amphibien ihren Nachwuchs auf. Viele Singvögel brüten im Sommer ein zweites Mal, weshalb ein Heckenschnitt auch in dieser Zeit eine erhebliche Gefahr darstellt.“

Ebenfalls zu berücksichtigen: Zur Aufzucht ihrer Brut benötigen die Vögel eine Menge Insekten, Würmer und Larven. Ein naturnah gestalteter Garten ist daher essenziell.

Dabei ist das Anpflanzen heimischer Pflanzen, eine wilde Ecke, Laub auf den Beeten, Reisig- und Steinhaufen sowie der Verzicht auf chemische Dünge- und Spritzmittel besonders wertvoll.

Zudem kann die heimische Tierwelt mit künstlichen Nisthilfen unterstützt werden.

Nabu informiert über künstliche Nisthilfen

Wer sich nicht sicher ist, welche Nisthilfen in den eigenen Garten passen, kann sich jeden Dienstag, 10 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr, an der Nistkastenschauwand in der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser in Buxtehude, Bertha-Suttner-Allee 1, einen Überblick verschaffen. Hier werden die gängigen heimischen Gartenvögel und ihre bevorzugten Nisthilfen anschaulich vorgestellt. (sal)

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