Warum das Busfahren im Kreis Stade teurer werden könnte

Sollten die KVG-Mitarbeiter in den Streik treten, würde ab Anfang März der Busverkehr zum Erliegen kommen. Foto: Archiv
Energiekrise, teure Dieselpreise, Inflation: Die KVG gewährt Einblicke in ihre Kosten. Werden diese an die Fahrgäste weitergegeben?
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Von Vanessa Grell
Viele Bürgerinnen und Bürger nutzen den öffentlichen Nahverkehr. Gerade im städtischen Bereich sind die Schienen- und Liniennetze weiträumig ausgebaut. Viele greifen daher eher zu der günstigeren Variante und fahren mit Bahn oder Bus, anstatt mit dem eigenen Auto. Doch auch die Bus- und Bahnunternehmen spüren die Auswirkungen der steigenden Preise deutlich.
"Wir sind Großabnehmer für Kraftstoffe und insofern massiv von den extrem gestiegenen Kosten direkt betroffen. Die Steigerung im Bereich der Dieselbeschaffung liegt bei etwa 50 Prozent im Vergleich zum ,Vor-Krisen-Niveau'", so Oliver Blau, Sprecher der KVG-Bus Stade.
Allerdings sei zu berücksichtigen, dass bereits im vergangenen Jahr deutliche Kostensteigerungen in diesem Bereich zu verzeichnen waren.
So belasten Energiekrise und Inflation den öffentlichen Nahverkehr
Auch der Regionalbahnbetreiber Start Unterelbe verzeichnet gestiegene Kosten. "Diese Kosten unterliegen jedoch verschiedenen Abhängigkeiten, weshalb wir die Auswirkungen nicht pauschal beziffern können", erklärt ein Sprecher des Unternehmens.

In der Regionalbahn Start Unterelbe auf ihrer Fahrt durch den Landkreis reißt der Internetstream schon mal ab. Das soll sich ändern. Foto: Archiv
Bei der KVG-Bus sei auch bei anderen Produkten eine deutliche Preissteigerung zu verzeichnen. "Dies ist aber natürlich nicht mit dem Bereich ,Diesel' zu vergleichen", sagt Blau. Die Preissteigerungen für den Kraftstoff seien in der Gesamtbedeutung gravierender. Eine zusätzliche Belastung für das Unternehmen gehe von den hohen Lohnforderungen in den anstehenden Tarifverhandlungen aus.
KVG: Derzeit wird über Preiserhöhungen verhandelt
Ob die steigenden Energie- und Inflationskosten Auswirkungen auf die Ticketpreise für den öffentlichen Nahverkehr haben, stehe, laut Blau, noch nicht fest. Allerdings befinde sich das Unternehmen aktuell in der Abstimmung mit den Aufgabenträgern, den Kommunen. Die Regionalverkehre Start Unterelbe äußern sich ebenfalls nicht zu möglichen Tarifanpassungen. "Wir sind ein einzelnes Eisenbahnverkehrsunternehmen und können daher keine Aussage treffen", so der Pressesprecher der Regionalverkehre.
Eine Abnahme der Fahrgastzahlen durch mögliche Tarifanpassungen befürchtet Blau allerdings nicht. Im Hinblick auf die steigenden Kraftstoffpreise plant die KVG-Bus zukünftig Änderungen im Bereich der Verbrennungsmotoren vorzunehmen.
KVG denkt über E-Busse nach
"Wir haben uns als Unternehmen intensiv mit dem möglichen Einsatz von Elektrobussen beschäftigt und alle Herausforderungen identifiziert und konzeptionell vorbereitet", erzählt Oliver Blau. Zu den genannten Herausforderungen gehören unter anderem die Anschaffung entsprechender Fahrzeuge, die Anforderungen an die Stromversorgung der Standorte, die Änderungen in den Werkstätten sowie die Anpassung des Fahrzeugeinsatzes. Bei Letzterem sei vor allem die Reichweite der Elektrobusse ein wichtiger Aspekt.
"Offen ist auch die Finanzierung. Elektrobusse haben aktuell etwa den dreifachen Preis der bisher beschafften Dieselbusse, ein Umstieg in der Beschaffung ist somit nur durch entsprechende Förderungen möglich", erklärt Blau.
KVG überrascht Fahrgäste in Bussen im Kreis Stade
Die KVG bedankt sich aktuell mit einem süßem Gruß bei ihren Fahrgästen. Wer in diesen Tagen mit dem Bus fährt, dem kann es passieren, dass er an den Haltestangen im Bus Kärtchen mit einem Dankeschön vorfindet.
Auf diesem Wege bedankt sich die KVG bei ihren Fahrgästen für ihre Treue. „Danke für jedes nette Wort und jede freundliche Geste, die Sie an unsere Busfahrerinnen und Busfahrer richten und danke, dass Sie sich an die Maskenpflicht halten und mit Verständnis reagieren, wenn der Bus einmal baustellenbedingt oder aus anderen Gründen verspätet kommt“, lautet ein Ausschnitt eines digitalen Dankesschreibens an die Fahrgäste, welches über einen QR-Code auf den Kärtchen zu finden ist.

Schokolade und Gummibärchen: Die KVG bedankt sich bei ihren Fahrgästen. Foto: KVG
