Was 400 Schüler aus Drochtersen über die Klimakrise lernen

Referent Patric Dujardin informierte an der Elbmarschenschule vor 400 Sechst-, Acht- und Zehntklässlern über den Klimawandel. Foto: Knappe
Rund 400 Schüler aus allen Schulzweigen der Elbmarschenschule Drochtersen nahmen teil an der „Energievision2050“, einer Klima-Bildungsveranstaltung, die von der Klimawerkstatt im Landkreis finanziert wurde.
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Was ist die Ozonschicht, wie beeinflussen Gase wie Kohlendioxid oder Methan die Schutzschicht des Planeten und was haben Gas, Öl und Kohle damit zu tun? Auch bei der Info-Veranstaltung für die Sechstklässler vermittelte Referent Patric Dujardin zunächst Basisinformationen zum Klimawandel. Der Politikwissenschaftler arbeitet für den Hamburger Verein „Multivision“, der die jeweils rund eineinhalbstündigen Infostunden für die Klassen 6, 8 und 10 altersangepasst und mit Kurzfilmen gestaltete.
Immer wieder stellte Dujardin in den Vordergrund, was der Einzelne tun könne, um den vom Menschen beschleunigten Klimawandel zu entschleunigen, um so künftige Klimakatastrophen zu verhindern und abzumildern. Mit Hilfe von Filmen versuchte er die Auswirkungen des raschen Klimawandels zu verdeutlichen - Dürren, Überschwemmungen, insbesondere in Ländern, die nicht zu den großen Kohlendioxid-Emittenten gehören.
„Was bringt das, wenn wir hier was machen?“
Die rund 140 Sechstklässler hatten sich zwar schon in der Schule mit dem Klimawandel befasst, dennoch schien das Thema vielen von ihnen recht fern zu sein. Einige zeigten sich skeptisch, was einzelne Bemühungen überhaupt nutzen könnten. „China bringt doch auch sehr viel Kohldioxid ein - was bringt das, wenn wir hier was machen?“, fragte ein Mädchen. Ein anderes Mädchen meinte, „man kann ja nicht auf alle Sachen verzichten“.
„Auf alles verzichten wird nicht gehen“, stimmte der Referent zu. „Aber nicht nur mit Technologie, sondern auch mit freiwilligem Verhalten lässt sich etwas ändern“, betonte er. Als Beispiele benannte er vor allem die Themen Ernährung und Mobilität: „Darauf habt ihr direkten Einfluss.“ Etwa durch einen reduzierten Fleischkonsum, den Kauf regionaler Lebensmittel und nachhaltig erzeugter Kleidung, Urlaubsreisen zu Nahzielen oder Radfahren könne jeder Einzelne seinen Kohlendioxid-Fußabdruck verbessern. Ein einziger To-go-Wegwerfbecher schlage in der Klima-Bilanz mit 110 Gramm Kohlendioxid zu Buche, erinnerte der Referent.
Lea möchte Bäume pflanzen
Dujardin fragte in die Runde, wer denn seinen Fleischkonsum reduziert habe. Nur wenige Hände hoben sich, etliche Schüler lachten. Der zwölfjährige Asaad meldete sich zu Wort. „Man muss ja nicht unbedingt vegan sein, aber man muss nicht jeden Tag Fleisch essen.“ Wenn man etwas verbessern wolle, müsse die ganze Welt dabei mithelfen.
Nach der Veranstaltung sagte die zwölfjährige Ida: „Das hat die Zusammenhänge noch einmal deutlicher gemacht.“ Sie werde viel Fahrrad fahren und will versuchen, weniger Fleisch zu essen. Nachdem während der Klima-Veranstaltung berichtet worden war, dass allein ein Baum im Laufe eines Jahres zehn Kilo Kohlendioxid aus der Luft binden kann, ist die zwölfjährige Lea ins Sinnieren gekommen. Vielleicht könne man ja ein größeres Umweltprojekt machen und Bäume pflanzen. Sie und ihre beiden Mitschülerinnen Ida und Kim sagen, dass der Klimawandel und die Folgen ihnen Angst machten.