Wieder Raser in Mulsum: Seat-Fahrer mit 99 km/h geblitzt

Symbolbild: Foto: Daniel Karmann/dpa
Erst kürzlich hatte es in der Mulsumer Ortsmitte einen tödlichen Unfall gegeben. Am Montagabend kontrollierten dort die Messbeamten des Landkreises mehr als 270 Autofahrer - mit alarmierenden Ergebnissen.
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Die Messbeamten des Landkreises Stade waren am Montagabend zwischen 17.30 und 20 Uhr auf der Stader Straße, Fahrtrichtung Landesstraße 123, in Mulsum im Einsatz, heißt in einer Pressemitteilung des Landkreises vom Dienstag. Dort sind innerhalb der geschlossenen Ortschaft 50 Stundenkilometer erlaubt.
"Der Fahrer eines Seat mit Stader Kennzeichen wurde gegen 17.45 Uhr mit 99 Stundenkilometern geblitzt", berichtet Landkreis-Pressesprecher Daniel Beneke. Dem Verkehrssünder drohen mindestens zwei Punkte in Flensburg, ein mindestens einmonatiges Fahrverbot und eine Geldbuße von mindestens 400 Euro.
Bei einer derart hohen Geschwindigkeitsüberschreitung steht zudem der Verdacht auf vorsätzliches Handeln im Raum. Der Seat-Fahrer muss in diesem Fall mit einem Strafverfahren sowie einer Verdoppelung des Bußgeldes rechnen.
Tödlicher Unfall in Mulsum
Deutlich zu schnell unterwegs war den Angaben zufolge auch die Fahrerin eines Hyundai mit Stader Kennzeichen. Gegen 18.30 Uhr habe das Radarmessgerät bei 88 Stundenkilometern ausgelöst. Ihr drohen jetzt ein Bußgeld in Höhe von mindestens 260 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein mindestens einmonatiges Fahrverbot.
Erst Anfang September hatte es in der Mulsumer Ortsmitte einen schweren Verkehrsunfall mit einem getöteten und einem Schwerverletzten gegeben: Ein BMW-Fahrer war aus Richtung Stade kommend in Müllers Gasthof gefahren. Der 25-jährige Beifahrer verstarb am Unfallort. Wie sich herausstellte, hatte der Fahrer, ein 27-Jähriger aus Harsefeld, keinen Führerschein. Die Polizei geht von „nicht angepasster Geschwindigkeit“ als Unfallursache aus.
26 Autofahrer bei Verkehrskontrolle in Mulsum erwischt
Insgesamt passierten während des Messzeitraums 275 Fahrzeuge die Messstelle. 26 Verstöße seien dabei festgestellt worden. Die Geschwindigkeitsüberwachungen von Landkreis und Polizei werden fortgesetzt. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit zu verbessern und somit die Unfallzahlen mit Verletzten oder sogar getöteten Verkehrsteilnehmern zu senken.
An diesem Dienstag finden zudem kreisweit verstärkte Kontrollen im Straßenverkehr statt. Diese richten sich auch an Fahrradfahrer oder E-Scooter-Fahrer. Es geht um Aufklärung und gegenseitig Rücksichtnahme.
Diese Strafen drohen Rasern
Innerorts zu schnell gefahren:
- bis 10 km/h: 30 Euro
- 11 bis 15 km/h: 50 Euro
- 16 bis 20 km/h: 70 Euro
- 21 bis 25 km/h: 115 Euro, 1 Punkt
- 26 bis 30 km/h: 180 Euro, 1 Punkt, 1 Monat Fahrverbot (Wenn innerhalb eines Jahres ab Rechtskraft der ersten Entscheidung ein zweites Mal eine Geschwindigkeitsüberschreitung um mehr als 25 km/h festgestellt wird)
- 31 bis 40 km/h: 260 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
- 41 bis 50 km/h: 400 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
- 51 bis 60 km/h: 560 Euro, 2 Punkte, 2 Monate Fahrverbot
- 61 bis 70 km/h: 700 Euro, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot
- mehr als 70 km/h: 800 Euro, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot
Außerorts zu schnell gefahren:
- bis 10 km/h: 20 Euro
- 11 bis 15 km/h: 40 Euro
- 16 bis 20 km/h: 60 Euro
- 21 bis 25 km/h: 100 Euro, 1 Punkt
- 26 bis 30 km/h: 150 Euro, 1 Punkt, 1 Monat Fahrverbot (Wenn innerhalb eines Jahres ab Rechtskraft der ersten Entscheidung ein zweites Mal eine Geschwindigkeitsüberschreitung um mehr als 25 km/h festgestellt wird)
- 31 bis 40 km/h: 200 Euro, 1 Punkt, 1 Monat Fahrverbot (Wenn innerhalb eines Jahres ab Rechtskraft der ersten Entscheidung ein zweites Mal eine Geschwindigkeitsüberschreitung um mehr als 25 km/h festgestellt wird)
- 41 bis 50 km/h: 320 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
- 51 bis 60 km/h: 480 Euro, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot
- 61 bis 70 km/h: 600 Euro, 2 Punkte, 2 Monate Fahrverbot
- mehr als 70 km/h: 700 Euro, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot
(Quelle: ADAC, Stand: Juli 2023)
(pm/vdb)