Zwölfjähriges Riesentalent am Klavier gibt Stade-Konzert

In Stade ist Justus Friedrich Eichhorn mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 2 zu hören. Foto: Andreas Malkmus
Die Staatliche Philharmonie aus Lemberg kommt für ein Sinfoniekonzert ins Stadeum. Der Solist Justus Friedrich Eichhorn gehört mit seinen zwölf Jahren zu den besonders Begabten am Klavier. Er ist auf dem besten Weg zu seinem größten Traum.
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Schon der Besuch des bekannten ukrainischen Orchesters aus Lemberg unter der Leitung des Dirigenten Gudni A. Emilsson dürfte viele Klassikfans für das Konzert am Donnerstag, 17. November, ab 19.45 Uhr im Stadeum begeistern. Dazu ist in diesem Rahmen mit Justus Friedrich Eichhorn noch ein bemerkenswertes Musiktalent auf dem Sprung zu einer großen Pianistenkarriere zu erleben.
Justus Friedrich Eichhorn: Jungstudent seit der Grundschule
Angefangen mit dem Klavierspielen hat er im Alter von sechs Jahren. Inzwischen geht er in die 7. Klasse am Musikgymnasium Schloss Belvedere in Weimar, das an die dortige Hochschule für Musik Franz Liszt angeschlossen ist. Schon im Grundschulalter war er hier Jungstudent bei Grigory Gruzman, der wie Justus’ Musiker-Eltern das große Talent erkannte.
Über Konzerte und persönliche Kontakte konnte der Zwölfjährige bereits manchen bekannten Pianisten treffen. „Neulich war mein Lieblingspianist Jewgeni Igorewitsch Kissin hier zu Gast. Das war so schön, den kennenzulernen“, erzählt der junge Pianist begeistert. Und so wie diesem bekam er auch Gelegenheit, Sir András Schiff und Christoph Eschenbach, die ebenfalls zu seinen Idolen zählen, vorzuspielen.

Dirigent Gudni A. Emilsson Foto: Kulturreferat
Gewinner des Bechstein Wettbewerbs
Der Weimarer Schüler hat mehrere Klavierwettbewerbe gewonnen, darunter den 1. Preis im Bechstein Wettbewerb Berlin als jüngster Teilnehmer. Mittlerweile stand er für Konzerte mit zahlreichen Orchestern wie beispielsweise den Moskauer Solisten unter der Leitung von Yuri Bashmet auf der Bühne. 2021 konzertierte Justus beim Elba Festival und wurde hier mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Und jetzt im Sommer war er als „Artist of Promise“ vom Verbier Festival eingeladen. „Konzerte machen mir natürlich am meisten Spaß. Ich finde es einfach schön, gemeinsam mit anderen Musikern auf der Bühne zu stehen, und den Nervenkitzel dabei finde ich total cool“, so der junge Pianist. Deshalb blickt Justus mit Freude auf all die Konzerte jetzt im Herbst, wo er wie in Stade mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 2 in mehreren Städten zu hören ist.
Im kommenden Jahr stehen die nächsten großen Konzertereignisse für ihn an. Dann debütiert Justus Friedrich Eichhorn mit dem Korean Chamber Orchestra im Seoul Arts Center sowie in der Laeizhalle Hamburg.
Komposition im Zeichen des Kriegs
„Mein Traum ist es, mal auf der ganzen Welt berühmt zu werden“, erzählt der junge Musiker. Da ist er aber nicht unbedingt auf die Klassikbühne festgelegt. Genauso gern hört er nämlich Pop-Musik. „Da schreibe ich gerade an einem Song“, verrät er. Gleichzeitig übt er sich im Komponieren klassischer Stücke. Eines entsteht gerade unter dem Titel „R versus U“ - für Russland gegen Ukraine, weil ihn der Krieg durchaus beschäftigt und er nun mit ukrainischen Musikern die Bühne teilen wird.
An seiner Seite spielt mit der Philharmonie Lemberg eines der angesehensten Orchester der Ukraine, das auch Initiator des europaweit bekannten Musikfestivals „Virtuosi“ ist. Neben Beethovens Klavierkonzert Nr. 2 in B-Dur bringt das Orchester die Ouvertüre zur romantischen Oper „Oberon“ von Carl Maria von Weber sowie die Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88 „Die Englische“ von Antonin Dvořák zum Klingen.
Karten für das Konzert kosten zwischen 22 und 44,50 Euro, erhältlich unter Telefon 04141/4091-40 und online.

Das Philharmonie-Orchester aus Lemberg in der Ukraine.