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Autofahrer schaden durch Driftmanöver dem Deich

Zweifelhaftes Freizeitvergnügen: Diese Luftaufnahmen zeigen die Fahrspuren auf dem Deich. Foto: Privat

Zweifelhaftes Freizeitvergnügen: Diese Luftaufnahmen zeigen die Fahrspuren auf dem Deich. Foto: Privat

Mutmaßlich junge Autofahrer missachten die Fahrverbote im Naturschutzgebiet, brettern in die Luneplate und führen Driftmanöver auf dem Gründeich aus.

Freitag, 15.10.2021, 15:00 Uhr

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Mutmaßlich junge Autofahrer missachten die Fahrverbote im Naturschutzgebiet, brettern in die Luneplate und führen Driftmanöver auf dem Gründeich aus. Für die meisten Küstenbewohner ist dieses Szenario ein höchst zweifelhaftes Freizeitvergnügen. Aber die Behördenvertreter, die immer häufiger Fahrspuren auf dem Deich in Bremerhaven finden, sind sicher, dass es sich so oder ähnlich abspielt.

„Leider finden wir immer wieder Autospuren und das zunehmend“, schildert Manfred Brandt, Abteilungsleiter für Deiche und Hochwasserschutz bei Bremenports. Kürzlich haben die Kontrolleure innerhalb von 14 Tagen gleich dreimal Spuren festgestellt, manchmal auch von mehreren Fahrzeugen.

Grasnarbe des Deichs geht kaputt

Dass es sich um Autos, nicht um Quads handelt, ergebe sich aus der Spurbreite. Doch egal, mit welchem Fahrzeug diese Menschen illegal kurven – die für den Küstenschutz so wichtige, feste und geschlossene Grasnarbe des Deichs geht dabei kaputt. Der Schaden muss auf Kosten aller repariert werden.

Brandt berichtet, dass seit der Pandemie der Vandalismus am Deich insgesamt zugenommen habe. Wer Frust und Langeweile rauslässt, der sprühe nicht nur Graffiti, sondern nehme Bänke und Mülleimer auseinander. Man muss sich wundern, was andere Menschen mit sich führen: Die Deichschützer beklagen, dass offenbar sogar mit Hammer auf Beton geschlagen wurde.

Polizei entsendet Streifen an Seedeich

„Wir stehen im regen Austausch mit der Polizei, die häufiger Streifen an den Seedeich entsenden“, sagt Brandt. Viel mehr kann man aber auch nicht tun. „Schranken auf den Wegen halten niemanden auf, der ohnehin über den Deich fährt“, gibt Torsten Heuss von der Landesbehörde, die für Hafen, Arbeit und Wirtschaft zuständig ist, zu bedenken.

Es bleibt der Appell, dass der Deich in erster Linie Hochwasserschutz und somit Lebensversicherung der Bremerhavener ist: „Teile der Stadt liegen so niedrig, dass sie ohne den Deich zweimal am Tag absaufen würden“, formuliert es Heuss drastisch. Immerhin: Im vergangenen Jahr habe man einen Vandalen erwischt – der musste für den Schaden aufkommen.

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