Explosion in Asylunterkunft: Polizei gibt neue Erkenntnisse bekannt

Blick auf den bei einer Explosion völlig zerstörten Wohncontainer einer Flüchtlingsunterkunft. Ein Mensch stirbt, ein Polizist wird schwer verletzt. Foto: Georg Wendt/dpa
Die Polizei äußert sich am Dienstag zum Gesundheitszustand des schwer verletzten Beamten. Auch der Verantwortliche für die verheerende Explosion ist offenbar gefunden.
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Buchholz i. d. Nordheide. Einen Tag nach der verheerenden Explosion in einem Flüchtlingsheim in Buchholz in der Nordheide (Landkreis Harburg), bei der 21 Menschen – darunter ein Polizist – zum Teil schwer verletzt wurden, wendet sich die Polizei mit neuen Details an die Öffentlichkeit.
„Bei der in der Unterkunft aufgefunden leblosen Person handelt es sich nach bisherigem Ermittlungsstand um einen 28-jährigen Mann aus Äthiopien, der für die Explosion verantwortlich gewesen sein dürfte“, wie Henning Flader von der Polizei Harburg am Dienstag mitteilt.
Verletzter Polizist wird auf Intensivstation behandelt
Demnach fänden zurzeit Gespräche mit der Staatsanwaltschaft zum weiteren Vorgehen statt. Die Behörden wollen klären, ob beispielsweise ein Gutachter hinzugezogen und der Leichnam obduziert werden soll.
„Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf die Hinterfragung des Motivs und den Hintergründen“, so Flader weiter. Der verletzte Polizeibeamte befindet sich den Angaben zufolge nicht in Lebensgefahr. Der Beamte hatte schwere Verbrennungen erlitten. Er werde in einem Krankenhaus intensivmedizinisch versorgt. Den Schaden an der Unterkunft schätzt die Polizei auf rund 250.000 Euro.
Nachdem es Hinweise auf eine Brandgefahr in der Unterkunft für etwa 100 Menschengegeben hatte, waren zwei Polizeibeamte und zwei Mitarbeiter der Unterkunft in den Wohncontainer in der Bremer Straße gegangen und nahmen dort Benzingeruch wahr.
Feuerwehr bringt Brand schnell unter Kontrolle
Plötzlich kam es zu einer Explosion. Der Feuerwehr zufolge brach im Erdgeschoss der zweistöckigen Anlage ein Feuer aus. Die Unterkunft mit 48 Containern geriet in Vollbrand.
Die Feuerwehr war mit rund 150 Einsatzkräften mit der Brandbekämpfung beschäftigt. Das Feuer wurde von den Einsatzkräften relativ schnell unter Kontrolle gebracht; am Nachmittag wurden die Löscharbeiten beendet. (pm/dpa/vdb)