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Bezirkswahlen Hamburg

FDP abgehängt: Kleinpartei zieht auf Anhieb in Harburger Bezirksversammlung ein

Bei den Bezirkswahlen in Harburg konnte die SPD sich klar vor CDU und Grünen behaupten.

Bei den Bezirkswahlen in Harburg konnte die SPD sich klar vor CDU und Grünen behaupten. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Am Sonntag wählten Menschen im Bezirk Harburg neben dem Europaparlament auch eine neue Bezirksversammlung. Die Ergebnisse zeigen: Die Tage der bisherigen rot-grünen Koalition sind gezählt.

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Von Steffen Buchmann
Dienstag, 11.06.2024, 17:55 Uhr

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Neuenfelde-Cranz. Während Bürger in Niedersachsen vergangenen Sonntag nur eine Stimme für die Europawahlen abgeben konnten, waren die Einwohner Hamburgs auch auf kommunaler Ebene an die Urne gebeten worden.

Bei den Bezirkswahlen wählen die Hamburger alle fünf Jahre neue Bezirksversammlungen, deren Mitglieder sich um lokale Themen in den jeweiligen Stadtteilen wie etwa Radwege, Spielplätze oder Barrierefreiheit kümmern.

Die Wahlergebnisse im Bezirk Harburg

Im Bezirk Harburg hatten 117.174 Menschen am Sonntag die Möglichkeit, politischen Vertretern ihre Stimme zu geben. Nach vorläufigen Ergebnissen lag die Wahlbeteiligung im Bezirk Harburg bei 54 Prozent, also unter der Wahlbeteiligung von 62,4 Prozent in ganz Hamburg. Mit 28,3 Prozent und 15 Versammlungssitzen führt die SPD das Parteienfeld an, konnte sich im Vergleich zur letzten Bezirkswahl 2019 um 1,2 Prozentpunkte verbessern.

Zweitstärkste Kraft im Harburger Bezirk wurde die CDU mit 22,9 Prozent und 12 Sitzen, gefolgt von Bündnis 90/Die Grünen (15,8 Prozent, 8 Sitze) und AfD (14,4 Prozent, 7 Sitze). Während die Grünen in der Wählergunst ganze 10 Prozentpunkte einbüßten, gelang der AfD mit 4,2 Prozent Stimmenzuwachs der größte Sprung unter den Parteien.

Erstmals vertreten in der Bezirksversammlung ist die pro-europäische Partei Volt, die mit 5,5 Prozent der Wählerstimmen drei Sitze in der Versammlung erhält und damit an der FDP (4,8 Prozent, 2 Sitze) vorbeizieht. Die Tage der bisherigen rot-grünen Koalition im Bezirk sind damit gezählt. Durch die Wahl hat diese ihre Mehrheit verloren.

Christdemokraten hauchdünn vor SPD im Wahlkreis

Die Gesamtergebnisse des Bezirks Harburg spiegeln sich auch im Wählerverhalten im Wahlkreis Neugraben-Fischbek/Ost, Moorburg, Altenwerder, Francop, Neuenfelde und Cranz wider. Mit 60 Prozent Wahlbeteiligung liegt der Wahlkreis deutlich über der Bezirksbeteiligung. Mit 29,9 Prozent holten die Sozialdemokraten über die Bezirksstimmen den Spitzenplatz, gefolgt von CDU (24,1 Prozent) und AfD (16,1 Prozent). Den größten Zuwachs bei den Bezirksstimmen verzeichnete die AfD mit einem Plus von 5,7 Prozent. Bündnis 90/Die Grünen stürzten hingegen um 12,2 Prozent in der Wählergunst ab.

Bei den abgegebenen Wahlkreisstimmen überholte die CDU (32,8 Prozent) hauchdünn die SPD (32,6 Prozent). Entgegen dem Bezirkstrend holte Die Linke ein Stimmenplus von 3,3 Prozent und wurde hinter Bündnis 90/Die Grünen (14,5) viertstärkste Kraft.

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