Fettexplosion: Großeinsatz in Horneburg

Unter Atemschutz rückte der Löschtrupp in das Gebäude vor. Foto: Vasel
Großalarm: Knapp 150 Feuerwehrleute der Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Horneburg rückten am Donnerstagabend zum alten Gerätehaus aus. Glücklicherweise war es lediglich eine Übung - mit hollywoodreifen Effekten.
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Horneburg. „Fettexplosion // eine vermisste Person“, hieß es um 18.35 Uhr. Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle alarmierte auch die Buxtehuder Drehleiter. Rund 150 Feuerwehrleute nahmen an der Großübung teil.
Feuerbälle explodieren wie in einem Blockbuster
Gemeindebrandmeister Torben Schulze und sein Stellvertreter Nils Bründel hatten mit dem Waffenmeister Tino Buchardt (und seinem Team) einen Meister der Pyrotechnik engagiert.

Das Übungszenario: Eine Fettexplosion in der Küche hat die Wohnung in Brand gesetzt. Foto: Vasel
Als der erste Löschtrupp unter Atemschutz ins leer stehende Feuerwehrgerätehaus an der Bleiche in Horneburg vorrücken wollte, schoss ein Feuerball aus der Tür. Auf dem Balkon schrie eine Frau um Hilfe, die Wohnung war aufgrund einer Fettexplosion in der Küche vollkommen verraucht. Als die Buxtehuder Ortsfeuerwehr die Frau über die Drehleiter retten wollte, waren wieder drei Feuerbälle über dem Gebäude zu sehen - wie in einem Blockbuster. Der Grund: Es war zu einer Durchzündung gekommen - so das Szenario.

Die Buxtehuder Drehleiter war ebenfalls alarmiert worden. Foto: Vasel
Doch nicht nur bei der Übung mussten die Feuerwehrleute ihr Können unter Beweis stellen. Zeitgleich löste die Brandmeldeanlage bei Elbe-Obst aus. Gegen 21 Uhr rückten die Feuerwehren aus Horneburg, Dollern, Nottensdorf, Bliedersdorf und Agathenburg sowie Buxtehude wieder ein.
Feuerwehrgerätehaus weicht Wohnraum
Das alte Gerätehaus soll noch im Laufe des Jahres abgerissen werden. Hofschröer Projektbau aus Lingen hat sich das Grundstück „Altes Feuerwehrgerätehaus“ in Horneburg gesichert. Das Gerätehaus von 1950/1981 hatte mit dem Neubau am Schützenweg bereits im Herbst 2021 seine Funktion verloren.

Die Übung wurde im alten Gerätehaus durchgeführt. Das Gebäude steht leer und soll noch im Laufe des Jahres abgerissen werden. Foto: Vasel
32 Wohnungen sind geplant, im Erdgeschoss ist Platz für Läden und Praxen. Bei einem Drittel der Wohnungen gilt die Vorgabe: bezahlbarer Wohnraum für Familien, Singles und Senioren. Mit dem Neubau - für 2026 ist die Fertigstellung angepeilt - soll auch das letzte Teilstück der Straße „Bleiche“ grundsaniert werden, noch bis 2027 winken Fördermittel. Geplant ist, dass die Klinker des Ex-Gerätehauses bei dem Neubau wiederverwendet werden. Weitere Extras: Photovoltaik (Sonnenseite), Gründach (Nordseite) und Tiefgarage mit 34 Stellplätzen.

Die Wohnung war komplett verraucht. Foto: Vasel Foto: Vasel