Gefährliches Schmutzwasser: Not-Evakuierung in Harsefeld

Wegen der hohen Schadstoffkonzentration in der Luft ging es für die 20 Feuerwehrleute nur unter Atemschutz in den Keller des Hauses. Foto: Kachmann/Feuerwehr Harsefeld
Wasser im Keller: Ein eigentlich harmlos klingender Feuerwehreinsatz entpuppt sich in der Harsefelder Jahnstraße am Sonnabend als Schadstoff-Alarm. Sorge um schwangere Frauen.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Wie Günter Kachmann, Sprecher der Feuerwehr Harsefeld, berichtet, war die Ortswehr am Sonnabend um 16.20 Uhr unter dem Einsatzbefehl "Wasser im Keller" durch die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Stade alarmiert worden. In einem Wohnhaus in der Jahnstraße sei Schmutzwasser ausgetreten. Dieses habe bereits bis zu 20 Zentimeter hoch im Keller gestanden. Das Haus ist den Angaben zufolge von der Gemeinde Harsefeld zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet, derzeit wohnen dort zwölf Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
Die Feuerwehrleute setzten Pumpen ein, um die übelriechende Flüssigkeit abzupumpen. Doch nach rund 20 Minuten "entpuppte sich der Einsatz im Laufe der Arbeiten als sehr problematisch", berichtet Kachmann.
Wasser im Keller führt zu Evakuierung in Harsefeld
Messgeräte hätten eine immer weiter steigende Schadstoffkonzentration im Keller ausgewiesen. Die Feuerwehr habe die Arbeiten abbrechen und die Räume zum Eigenschutz verlassen müssen.
Erst mit entprechenden Atemschutzgeräten kehrten die insgesamt rund 20 Kameraden zurück in den Keller, so Kachmann weiter. Es gelang den Einsatzkräften zwar das Schmutzwasser abzupumpen, doch trotz des Einsatzes von Hochleistungslüftern sei die gefährliche Schadstoffkonzentration nur geringfügig gesunken.

Mehrere Pumpen und ein Hochleistungslüfter kamen zum Einsatz. Foto: Kachmann/Feuerwehr Harsefeld
Gegen 18 Uhr sei dann die Entscheidung zur Evakuierung des Gebäudes gefallen. Diese sei zwischen Einsatzleitung und dem zur Einsatzstelle geeilten Ersten Samtgemeinderat Bernd Meinke abgestimmt worden. Die Bewohner wurden laut Feuerwehrsprecher auf andere Unterkünfte verteilt sowie in einem Hotel untergebracht.
Rettungssanitäter kümmern sich um schwangere Bewohnerinnen
Neben der Feuerwehr waren auch ein Mitarbeiter des Klärwerks, Polizei und zwei Rettungswagen vor Ort. Die Sanitäter kümmerten sich um zwei schwangere Bewohnerinnen. Diese seien vorsichtshalber untersucht worden. Laut Kachmann galt es abzuklären, dass die Schadstoffbelastung im Haus keine Gefährdung für die ungeborenen Kinder darstellte.
Die Feuerwehr Harsfeld konnte die Einsatzstelle letztlich erst gegen 21.15 Uhr verlassen. Das eingesetzte Material muss aufwendig gereinigt werden.
Starkregen lässt Keller in Drochtersen volllaufen
Am späten Freitagabend, kurz vor 23 Uhr, war wegen Starkregens bereits die Feuerwehr Drochtersen zu einem vollgelaufenen Keller alalrmiert worden. (st/tip)
