Bluttat-Alarm: Polizei greift beim Rewe-Markt zu

Der festgenommene 28-Jährige gilt als psychisch auffällig. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Ein 28-Jährige kündigt an, mehrere Menschen verletzen zu wollen. Die Polizei reagiert sofort - mit Erfolg.
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Landkreis Harburg. Am Donnerstagvormittag äußerte ein polizeilich als psychisch auffällig bekannter Mann gegenüber einer Bekannten, dass er vorhabe, mehrere Menschen zu verletzen. Nach erfolgter Anzeigenerstattung bei der Polizeiinspektion Harburg wurden sofortige Ortungs- und Fahndungsmaßnahmen nach dem 28-Jährigen eingeleitet, die ergaben, dass er sich im Bereich Neu Wulmstorf aufhielt.
Im Rahmen einer Nahbereichsfahndung konnte die Person auf Hamburger Gebiet „Im Fischbeker Heidbrook 2B“ beim dortigen REWE-Markt durch Polizeikräfte der Landespolizei Hamburg angetroffen und vorläufig festgenommen werden. Die Ortung seines Mobiltelefons hatte den Beamten den Zugriff ermöglicht.
Zwecks weiterführender Maßnahmen wurde der 28-Jährige dem Gewahrsamsbereich der Polizeiinspektion Harburg zugeführt. Wie der Harburger Polizeisprecher Henning Flader mitteilt, wurde der Mann am Freitagmorgen durch einen richterlichen Beschluss in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen.
Weder durch den Beschuldigten noch durch den polizeilichen Einsatz kamen Dritte zu Schaden. Die Ermittlungen im vorliegenden Sachverhalt dauern aktuell an. Weitere Hintergründe wurden nicht genannt.
K.o.-Tropfen beim Faslam Toppenstedt – Polizei warnt
Der Polizeiinspektion Harburg sind drei Fälle bekannt, bei denen Frauen (eine Jugendliche, zwei Erwachsene) nach dem Konsum von alkoholischen Getränken über plötzliche Übelkeit und Schwindel klagten. Die Frauen hatten am vergangenen Sonntag (16. Februar) Faslamsfeierlichkeiten in Toppenstedt (Kreis Harburg) besucht, als es zu den Vorfällen kam, berichtet der Sprecher der Polizeiinspektion Harburg, Henning Flader.
In einem Fall stellten sich die Symptome im Rahmen einer Saalveranstaltung ein. Bei den beiden anderen Frauen begann das Unwohlsein kurz nach dem Konsum von Alkohol, der während des Umzuges an der Straße ausgeschenkt worden war.
Alle drei Frauen wurden medizinisch behandelt, zudem wurden ihnen laut Flader Blutproben entnommen: „da der Verdacht besteht, dass den Frauen K.o.-Tropfen in die Getränke gemischt worden sein könnten“. Das Ergebnis der Analyse steht noch aus.

Bei einem Faslams-Fest in Toppenstedt (Kreis Harburg) sollen K.O.-Tropfen verabreicht worden sein. Foto: Thiele/dpa
„Ein Zusammenhang ist im Moment nicht erkennbar, ebenso wenig lassen die Umstände ein weitergehendes Motiv erkennen“, so Flader.
Getränke nie unbeaufsichtigt lassen
Vorsorglich weist Polizei darauf hin, dass man bei dem Konsum von (alkoholischen) Getränken, die von Fremden in bereits offenen Behältnissen angeboten werden, grundsätzlich Vorsicht walten lassen sollte. Ebenso sollten Getränke nicht unbeaufsichtigt abgestellt werden.
Wenn sich Symptome wie plötzliches Unwohlsein oder Übelkeit einstellen, sollten sofort Freunde, Bekannte oder das Personal angesprochen und um Hilfe gebeten werden. „Im Zweifelsfall Polizei und Rettungsdienst kontaktieren“, rät der Polizeisprecher. (set/abi/pm)