Schwer verletzt: Golf-Fahrerin überschlägt sich an K49 bei Apensen

Schwer verletzt: Auf der K49 ist eine Golffahrerin (22) am Montagabend zwischen Apensen und Ruschwedel mit ihrem Pkw von der Straße abgekommen. Foto: Vasel
Bei einem Unfall ist am Montagabend eine Golf-Fahrerin (22) bei Apensen schwer verletzt worden. Ersthelfer kämpften sich durch tiefen Schlamm zum Fahrzeug durch – und befreiten das Unfallopfer aus dem Wrack. Ein besonderer Dank galt einem „Barfuss“-Mann.
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Apensen. Nach ersten Ermittlungen war die 22-Jährige gegen 20 Uhr mit ihrem Pkw - von Apensen kommend - in Richtung Ruschwedel unterwegs. Auf der fast geraden Strecke habe die Apenserin „aus bislang ungeklärter Ursache“ die Kontrolle über ihren Golf IV verloren. Sie kam nach rechts von der Fahrbahn ab - und prallte frontal gegen einen Baum am Straßenrand. Der Pkw flog einige Meter über einen Acker und landete schließlich auf dem Dach - komplett deformiert.
Ersthelfer aus Norderstedt kämpft sich durch den Schlamm
Die 22-Jährige wurde in dem Wrack eingeschlossen. Kurze Zeit später entdeckte ein Syrer (32) aus Norderstedt das Wrack auf dem Acker. Der Kriegsflüchtling aus Damaskus zögerte nicht, er kämpfte sich - wie zwei weitere Männer - durch den knietiefen Schlamm zum Golf vor.

Die Ersthelfer und die Rettungskräfte mussten durch den Schlamm zum Pkw waten. Foto: Vasel
Dabei verlor er seine Schuhe. Es gelang ihnen, die junge Frau bei strömenden Regen mit seinem Werkzeug aus dem Wrack zu holen. Weitere Ersthelfer stießen hinzu. Die Polizei und die Feuerwehrleute lobten noch an der Einsatzstelle das Engagement der Ersthelfer. „Das war vorbildlich“, unterstrich Feuerwehr-Sprecher der Samtgemeinde Apensen, Frank Höper, gegenüber dem TAGBLATT.
Beim Eintreffen der Retter lag die Frau auf dem Schoß des Norderstedters, der 32-Jährige sprach auf dem Acker beruhigend auf die Schwerverletzte ein. Kurze Zeit später waren auch der Notarzt, die Notfallsanitäter und die Feuerwehr vor Ort. Ausgerückt waren die Wehren aus Apensen und Neukloster.
Golf-Fahrerin kam schwer verletzt ins Elbe Klinikum
Die Ortsfeuerwehr Apensen unterstützte unter Führung des stellvertretenden Ortsbrandmeisters Tobias Müller die Polizei mit der Absicherung der Unfallstelle, der Acker wurde ausgeleuchtet. Weitere Personen hätten nicht in dem Pkw gesessen, hieß es.

Einsatz im strömenden Regen: Die K49 musste für Rettung und Unfallaufnahme voll gesperrt werden. Foto: Vasel
Die K49 musste für die Rettung und die Unfallaufnahme knapp eine Stunde voll gesperrt werden.
Die Schwerverletzte kam laut Polizei in das Elbe Klinikum in Stade, nach der Erstversorgung durch den Notarzt des Elbe Klinikums und die Notfallsanitäter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Zu größeren Verkehrsbehinderungen kam es nicht - auch, weil die Feuerwehr die Straße bereits am Kreisel abgeriegelt hatte.
Unfallursache laut Polizei noch offen
Auf der Kreisstraße K49 kommt es zwischen Ruschwedel und Apensen - auf gerader Strecke und im Kurvenbereich - immer wieder zu schweren Unfällen. Die Ursachen sind vielfältig - und reichen von nicht angepasster Geschwindigkeit über Unachtsamkeit und Wildwechsel bis zum leichtsinnigen Überholen. Warum die 22-Jährige von der Fahrbahn abgekommen ist, müssen die weiteren Ermittlungen der Polizei zeigen.
Polizei und Feuerwehr loben Ersthelfer
Die Feuerwehr stattete den durchnässten und verschlammten Ersthelfer aus Syrien mit einem Feuerwehr-Apensen-Pullover aus, ein Bekannter aus Harsefeld brachte ihm weitere Kleidung. Barfuß stieg er ins Auto - nach einem dicken Lob von Feuerwehrleuten und Polizisten für alle Ersthelfer.