Serie von Diebstählen: Spindknacker in Moor-Therme gefasst

Täter haben Gästen der Moor-Therme den Badespaß vermiest: Mehrere Spinde wurden aufgebrochen. Foto: Archiv
Das getrübte Wellness-Vergnügen hat in Bad Bederkesa ein Ende: Tausende Euro Bargeld und EC-Karten wurden entwendet. Die Spur der Täter führte jetzt bis nach Hamburg.
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Bad Bederkesa/Cuxhaven. In den letzten zwei Wochen kam es in der Moor-Therme in Bad Bederkesa in Geestland (Kreis Cuxhaven) zu einer Serie von insgesamt 22 Spindaufbrüchen. Nun weiß die Polizei, wer die Tatverdächtigen sind.
Das Hauptziel der Diebe waren dabei nicht nur die Habseligkeiten der Gäste, sondern vor allem deren Geldbörsen, die nicht nur Bargeld, sondern auch EC-Karten beherbergten. In einigen Fällen wurden die gestohlenen EC-Karten umgehend eingesetzt, was zu zusätzlichen finanziellen Schäden führte.
Die genaue Höhe des angerichteten Schadens steht noch aus, sie dürfte jedoch mindestens im vierstelligen Bereich liegen.
Personal hilft der Polizei bei der Suche nach den Tätern
Die gute Nachricht für die entsetzten Besucher der Moor-Therme: Die Polizei Geestland und das aufmerksame Personal der Thermalanlage haben alle Tatverdächtigen gefasst.
Für die Taten am 4. und 8. November, als insgesamt 20 Spinde geknackt wurden, soll ein 19-jähriger Heranwachsender aus Hamburg die Verantwortung tragen.
Am 9. November schlugen erneut zwei Tatverdächtige zu. Hierbei soll es sich um einen 15-jährigen und einen 16-jährigen Jugendlichen handeln. Die beiden jungen Übeltäter wurden schon am nächsten Tag von aufmerksamen Mitarbeitenden der Moor-Therme erneut gesichtet, woraufhin unverzüglich die Polizei informiert wurde.
Auch der Bruder des 16-Jährigen war in der Moor-Therme zu Gast, als die beiden Jugendlichen von der Polizei befragt wurden. Doch bislang konnte keine Verbindung zu den Straftaten hergestellt werden. Die Polizei ermittelt weiterhin, um die Hintergründe und mögliche Komplizen zu klären.
Zeugensuche auf Facebook – Kritik an Polizei
Die Moor-Therme in Bad Bederkesa hofft nun auf eine zügige Aufklärung des Falls. Die Stadt hatte in der Zwischenzeit mit einem Aushang reagiert. Dort wird vor Schrankaufbrüchen gewarnt und Gäste darauf hingewiesen, möglichst keine Wertgegenstände im Umkleideschrank zu verstauen.
Außerhalb des Umkleidebereichs gebe es Videoüberwachung. Das Material sei ausgewertet worden. „Wir arbeiten hier eng mit der Polizei zusammen“, sagte Stadtsprecher Merlin Hinkelmann.
Auf Facebook suchten Geschädigte auf eigene Faust nach Zeugen und weiteren Betroffenen. Sie waren mehr als 60 Kilometer zur Moor-Therme angereist und zum ersten Mal im Bad.
In den Kommentaren wurde auch Kritik laut, dass die durch Moor-Therme-Mitarbeiter alarmierte Polizei nicht sofort angerückt sei. Erst, nachdem ein Geschädigter selbst angerufen hatte, sei eine Streife gekommen.
Die Polizei ist verpflichtet, Ermittlungen aufzunehmen, sobald sie von einer Straftat erfährt. Kann ein Tatort nicht sofort angefahren werden, kann das verschiedene Gründe haben, erklärte Stephan Hertz, Sprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven.