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Wanderer entdeckt toten Wolf im Wald – Tier wurde erschossen

Ein Wolf läuft durch einen Wald

Die Rotenburger Polizei leitete ein Verfahren nach dem Tierschutzgesetz ein. Foto: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild

Ein Wanderer hat am Sonntag in einem Waldstück in Lauenbrück (Kreis Rotenburg) einen toten Wolf gefunden. Ein Wolfsberater geht davon aus, dass das Tier erschossen worden ist.

Von Redaktion Montag, 22.04.2024, 16:05 Uhr

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Lauenbrück. Ein Wanderer hat am Sonntagmittag in einem Waldstück an der Straße „Im Heidhorn“ in Lauenbrück einen toten Wolf gefunden.

„Wie sich bei der Begutachtung durch den Wolfsberater herausstellte, dürfte das Tier zuvor durch einen Schuss getötet und dann in einem Graben unweit der Kreisstraße 212 abgelegt worden sein“, berichtet Heiner van der Werp, Sprecher der Polizei Rotenburg, am Montag. Die Rotenburger Polizei leitete ein Verfahren nach dem Tierschutzgesetz ein.

Spektakuläre Wende im Fall eines getöteten Wolfs im Kreis Cuxhaven

Im Oktober 2022 hatte ein Spaziergänger einen toten Wolf in Stubben (Kreis Cuxhaven) entdeckt. Jagdpächter und Wolfsberater waren sich einig, dass der Wolf illegal erschossen wurde, getroffen von mehreren Kugeln aus unterschiedlichen Waffen. Die Polizei Cuxhaven nahm die Ermittlungen auf.

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Die Obduktion kam jedoch zu dem Ergebnis, dass das Tier durch Artgenossen angegriffen und totgebissen worden sei.

Wolf ist in Deutschland geschützt

Der Wolf ist in Deutschland geschützt. Laut Paragraf 44 des Bundesnaturschutzgesetzes ist es verboten, Wölfe zu stören, zu fangen, zu verletzen oder zu töten beziehungsweise aus der Natur zu entnehmen. Das Bundesnaturschutzgesetz ermöglicht jedoch Ausnahmen.

Niedersachsen will Schnellabschuss-Verfahren von problematischen Wölfen

Angesichts eines guten Erhaltungszustandes des Wolfes in großen Teilen Niedersachsens will die Landesregierung ein automatisiertes Verfahren für die Freigabe von Abschüssen problematischer Tiere auf den Weg bringen.

Auffällige Wölfe sollen in festgelegten Wolfsgebieten schnell und unbürokratisch geschossen werden können. 1000 Meter rund um den Tatort des Wolfsangriffs soll 21 Tage lange ohne vorherigen DNA-Vergleich auf Wölfe mit Abschussgenehmigung angelegt werden dürfen.

Aber es gibt Zweifel, ob der Schnellabschuss juristisch durchsetzbar und praktikabel ist. Damit das neue Vorgehen angewandt werden darf, gibt es spezielle Voraussetzungen. Diese erfüllt der Landkreis Stade nicht; er wäre demnach kein offizielles Risikogebiet.

Auf die Schnellabschüsse von Wölfen auch ohne Vorliegen einer DNA-Analyse hatten sich im vergangenen Dezember die Umwelt-Ressortchefs des Bundes und der Länder geeinigt. Künftig soll der Herdenschutz ausschlaggebend sein für ein möglichst konfliktarmes Miteinander von Weidetierhaltung und Wolfsvorkommen. (pm/vdb)

J
Jochen Mextorf
23.04.202409:44 Uhr

Die Wölfe lassen sich nicht beraten.

A
Alexander Schöcke
23.04.202408:45 Uhr

Unfassbar, dass irgendwelche Waffennarren offenbar frei rumlaufen und -schießen. Was für eine Gefahr für Passanten.
Hoffentlich findet die Polizei die Täter.

D
Doris Hidde
22.04.202419:23 Uhr

Sehr gut!! Endlich hat mal jemand vernünftig gehandelt.

S
Stefan Klein
22.04.202418:48 Uhr

Unglaublich, dass die Polizei mit so etwas belastet wird. Die Polizei ist für den Schutz von Menschen da und sollte sich nicht mit sowas aufhalten müssen.

H
Heiko Söhl antwortete am
23.04.202411:24 Uhr

Die Polizei ist für die öffentliche Sicherheit und Ordnung da.

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