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Pilotprojekt für Entfernung

100.000 Tonnen Munition auf dem Meeresgrund

Tobias Goldschmidt (Bündnis90/Grüne), Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, steht im Landtagsgebäude.

Tobias Goldschmidt (Bündnis90/Grüne), Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, steht im Landtagsgebäude. Foto: Markus Scholz/dpa

Im Sommer sollen Pilotprojekte starten, um Munition aus der Ostsee zu bergen. Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt spricht von einer Generationenaufgabe.

Von dpa Dienstag, 26.03.2024, 17:28 Uhr

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Schönberg. Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt erwartet, dass im Sommer die Bergung alter Munition aus dem Meer beginnt. „100.000 Tonnen Munition rosten auf dem Meeresgrund vor Schleswig-Holstein“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag anlässlich einer ersten Infoveranstaltung zur Munitionsbergung in Schönberg (Kreis Plön). Der geplante Start der Bergungen in diesen sehr unfriedlichen Zeiten sei ein Signal der Zuversicht.

„Angesichts der großen Menge alter Munition am Meeresboden wissen wir schon heute, dass die Bergung eine Generationenaufgabe ist, die in der Bevölkerung auch Fragen aufwirft und Belastungen bedeuten wird“, sagte Goldschmidt. Allein in der Kolberger Heide in der Ostsee bei Kiel korrodierten 18.000 Großsprengkörper. „Aktuell besteht noch keine Gefahr für Leib und Leben, aber die Uhr tickt.“ Auf sehr niedrigem Niveau seien bereits Schadstoffe aus rostender Munition in Muscheln und Fischen nachweisbar. „Auch wenn der Verzehr noch bedenkenlos möglich ist, ist es gut, dass die Bergung mit dem 100 Millionen Euro schweren Sofortprogramm vom Bundesumweltministerium in diesem Jahr angegangen wird.“

Geplant sind zunächst drei Pilotbergungen. Die ersten 50 Tonnen sollen früheren Angaben des Kieler Umweltministeriums zufolge an zwei Stellen aus der Lübecker Bucht und an einer Stelle aus der Mecklenburger Bucht geholt werden. Diese Munition wird in einer Verbrennungsanlage im niedersächsischen Munster entsorgt. Diese Arbeiten sind eine Vorstufe zur Entwicklung einer schwimmenden Entsorgungsanlage, die die Munition dauerhaft ausheben soll. Experten wollen in der Testphase, die sechs Monate andauern soll, Erkenntnisse über den Zustand geborgener Kampfmittel sammeln.

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