95-Jährige Haverbeck wegen Holocaust-Leugnung wieder vor Gericht

Das Torhaus des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Foto: Markus Schreiber/AP/dpa
Seit Jahren müssen sich immer wieder Strafgerichte mit den Äußerungen der Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck befassen. Nun startet wieder ein Prozess gegen die 95-jährige in Hamburg.
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Hamburg. Die Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck muss sich von Freitag (13.00 Uhr) an in Hamburg erneut vor Gericht verantworten. Die in rechtsextremen Kreisen populäre 95-Jährige war 2015 vom Amtsgericht zu zehn Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt worden. Dagegen hatte die Seniorin Berufung eingelegt. In dem Prozess vor dem Landgericht wirft die Staatsanwaltschaft der aus Nordrhein-Westfalen stammenden Frau Volksverhetzung in zwei Fällen vor.
Haverbeck sagte laut Anklage am 21. April 2015 am Rande des Lüneburger Prozesses gegen den früheren SS-Mann Oskar Gröning vor Journalisten, Auschwitz sei kein Vernichtungs-, sondern ein Arbeitslager gewesen. In einem Fernsehinterview des NDR-Magazins „Panorama“ verneinte sie zudem, dass es dort eine Massenvernichtung von Menschen gab.
Seit Jahren müssen sich immer wieder Strafgerichte mit den Äußerungen von Haverbeck befassen. 2004 wurde sie erstmals verurteilt und erhielt eine Geldstrafe. Zuletzt ergingen Strafen ohne Bewährung. Haverbeck saß wegen Holocaust-Leugnung auch bereits über zwei Jahre im Gefängnis in Bielefeld. Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen. (dpa)