HSV-Coach: „2. Liga ist so eng wie nie“

Trainierte auch lange den nächsten Gegner Paderborn: HSV-Trainer Steffen Baumgart. Foto: Uwe Anspach/dpa
Den SC Paderborn führte er schon einmal in die Bundesliga. Mit dem HSV will er das jetzt auch schaffen. Doch für einfach hält Steffen Baumgart das nicht.
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Hamburg. HSV-Trainer Steffen Baumgart hält das Aufstiegsrennen in der 2. Fußball-Bundesliga für völlig offen. „Die 2. Bundesliga ist so eng wie nie. Ich sehe aktuell zehn Mannschaften, die um den Aufstieg spielen können. Das zeigt, wie gut in dieser Liga gearbeitet wird“, sagte der 52-Jährige dem „Westfalenblatt“ vor dem Duell mit seinem Ex-Club SC Paderborn (Samstag, 13 Uhr/Sky).
Baumgart führte die Paderborner in seiner Zeit dort zwischen 2017 und 2021 von der dritten bis in die erste Liga. Die Bundesliga-Rückkehr ist auch weiter das große Ziel des Hamburger SV.
Baumgart bemängelt niedrige Zufriedenheit
„Das Anspruchsdenken und die Zielsetzung bleiben erstklassig. Das muss bei einem Verein dieser Größe auch so sein“, sagte Baumgart. „In diesem Verein entsteht selten Zufriedenheit. Ich will es mal etwas zugespitzt so formulieren: Wenn wir gewinnen, muss der Sieg höher ausfallen. Bei einem Unentschieden haben wir zwei Punkte verschenkt und eine Niederlage ist eine absolute Frechheit.“
„Paderborn war die wichtigste Station, die ich hatte“, sagte Baumgart. Allerdings machte der 52-Jährige auch deutlich: „Das ist Vergangenheit.“
Mit dem Tabellenvierten aus Nordrhein-Westfalen wartet eine schwierige Aufgabe auf die fünftplatzierten Hanseaten. Nicht nur, weil die Hamburger in der vergangenen Saison beide Spiele verloren haben und der Gegner in dieser Saison in Pflichtspielen bislang unbesiegt ist. „Der SC Paderborn spielt in den letzten drei Jahren im oberen Drittel mit. Das zeigt die Entwicklung des Vereins und die gute Arbeit des Trainers“, sparte Baumgart nicht mit Lob für seinen Ex-Club.
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Gästecoach Kwasniok kann „jeden Gegner lesen“
Baumgart honorierte auch das Schaffen seines Nachfolgers Lukas Kwasniok. Der 43 Jahre alte Coach der Nordrhein-Westfalen könne „jeden Gegner lesen“, lobte Baumgart: „Er findet die Stärken und Schwächen des Gegners.“ Generell werde in Paderborn gut und akribisch gearbeitet.
Ein Beispiel für das gute Scouting sei Ilyas Ansah. Vor zwei Jahren hatten die Paderborner den Angreifer aus der Jugend der Sportfreunde Siegen verpflichtet. Zuletzt erzielte der 19-Jährige mit seinem schon dritten Saisontor den Siegtreffer beim 2:1 über Hannover 96. Ansah hatte laut Baumgart „niemand so richtig auf der Rechnung“. Der Linksaußen gehört mittlerweile zum Kader der deutschen U20-Nationalmannschaft.
Raab weiter für Heuer Fernandes im HSV-Tor
Im HSV-Tor wird erneut Matheo Raab stehen, der beim 2:2 am vergangenen Samstag in Kaiserslautern für Daniel Heuer Fernandes (Adduktorenprobleme) zwischen die Pfosten gerückt war. Mittelfeldspieler Jonas Meffert wurde im Training geschont, ist aber eine Option für Samstag.
Matheo Raab steht auch am Samstag wieder im Tor des Hamburger SV.
Ob auch Jean-Luc Dompé nach seinem starken Auftritt in Kaiserslautern für die Startelf infrage kommt, ließ Baumgart offen. Bakery Jatta war zuletzt wieder bei den Einheiten dabei. Eine komplette Rückkehr des Offensivspielers in das Mannschaftstraining ist aber erst in der kommenden Woche vorgesehen.
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Ganz ausverkauft ist die Arena für die Partie gegen Paderborn bislang nicht. Aktuell rechnet der HSV mit 55.000 Zuschauern, darunter etwa 1.250 Gästefans. Fest steht aber schon jetzt, dass am Samstag zum 34. Mal in Serie mehr als 50.000 Zuschauer bei einem HSV-Heimspiel im Volksparkstadion sein werden.