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Nach Ter-Stegen-Schock

Werder-Trainer stellt klare Nationalelf-Empfehlung aus

Ein Kandidat für die Nationalmannschaft? Werder-Torwart Michael Zetterer.

Ein Kandidat für die Nationalmannschaft? Werder-Torwart Michael Zetterer. Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Wer wird der Ersatz für Marc-André ter Stegen im Tor der Nationalmannschaft? Die Grün-Weißen hätten da einen Vorschlag.

Von dpa Freitag, 27.09.2024, 17:15 Uhr

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Bremen. Der 20. Oktober 2023 war ein Datum, der zwei Torhüter-Karrieren maßgeblich veränderte. Wegen einer Adduktoren-Verletzung stellte Werder Bremens Trainer Ole Werner damals beim 0:1 in Dortmund zum ersten Mal seinen bisherigen Ersatzkeeper Michael Zetterer für die langjährige Nummer eins Jiri Pavlenka ins Tor.

Nur elf Monate später ergibt sich nun dieses Bild: Tschechiens Nationaltorwart Pavlenka ist seit Sommer vertragslos und wird an diesem Wochenende in Griechenland erwartet, um einen Vertrag mit dem aktuellen Meister und Tabellenführer PAOK Saloniki zu unterschreiben. Dort ist der 32-Jährige nur als Nummer zwei und als Herausforderer für den Kroaten Dominik Kotarski vorgesehen. Mehr gibt der Transfermarkt für ihn offenbar gerade nicht her.

Demnächst bei PAOK Saloniki im Tor? Der langjährige Werder-Torwart Jiri Pavlenka steht vor einem Wechsel nach Griechenland.

Demnächst bei PAOK Saloniki im Tor? Der langjährige Werder-Torwart Jiri Pavlenka steht vor einem Wechsel nach Griechenland. Foto: Uwe Anspach/dpa

Und Zetterer? Der ist seit dem vergangenen Herbst die unumstrittene Stammkraft bei Werder und zumindest für die Entscheidungsträger seines Clubs jetzt auch ein Kandidat für die deutsche Nationalmannschaft. Denn die sucht nach der schweren Knieverletzung von Marc-André ter Stegen wenigstens für die nächsten Monate einen neuen Torwart und Werders Trainer Ole Werner ist der Meinung: Oliver Baumann? Alexander Nübel? Warum nicht Zetterer!

Modernes Profil

„Er hat ein Stärkenprofil, das gefragt ist und das dem modernen Fußball entspricht“, sagte Werner bei der Pressekonferenz zum nächsten Bundesliga-Spiel bei 1899 Hoffenheim (Sonntag, 17.30 Uhr/DAZN). „Dass Zetti für uns ein guter und stabiler Rückhalt über einen sehr langen Zeitraum ist, das ist, glaube ich, nicht nur etwas, das bei Werder Bremen gesehen wird. Davon gehe ich zumindest aus. Entscheidungen treffen aber andere.“

Am 3. Oktober wird Bundestrainer Julian Nagelsmann sein Aufgebot für die beiden Nations-League-Spiele gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande bekanntgeben. Und Werner ist nicht der einzige Bundesliga-Coach, der die Zeit bis dahin nutzt, um für seinen Schützling zu werben. Stuttgarts Sebastian Hoeneß lobbyierte bereits am Vortag für Nübel. Hoffenheims Pellegrino Matarazzo hält Baumann für die neue Nummer eins.

Im direkten Duell an diesem Sonntag kann Zetterer noch einmal für sich werben. Und Werner ist offenbar auch nicht der Einzige, der den 29-Jährigen für Höheres berufen sieht.

Kandidat bei Manchester City

Denn der englische Meister Manchester City und sein Startrainer Pep Guardiola sollen sich im Sommer ernsthaft mit einer Verpflichtung von Zetterer beschäftigt haben. Der Bremer Schlussmann galt als Favorit für die Nachfolge des Brasilianers Ederson, falls der von der englischen in die saudi-arabische Liga gewechselt wäre.

Doch dieser Transfer scheiterte. Und Zetterer blieb in Bremen. Aber wenigstens muss er sich dort keine Sorgen machen, in absehbarer Zeit das Schicksal von Pavlenka zu erleiden. Denn der junge Mio Backhaus (20) und der erfahrene Markus Kolke (34) kamen im Sommer ausdrücklich nicht als Herausforderer, sondern nur als Stellvertreter für den gebürtigen Bayern zu Werder.

Beim Spiel in Hoffenheim wollen die Bremer am Sonntag das 0:5 gegen Bayern München vergessen machen. Und Werner ist auch zuversichtlich, dass das gelingt. „Mein Eindruck von der Mannschaft ist: Wir wissen damit umzugehen“, sagte er über die Nachwirkungen des vergangenen Wochenendes. „Du kannst dich nicht fünf Tage mit einem Spiel beschäftigen, das hinter dir liegt - egal ob du es gewonnen oder verloren hast.“

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