Zähl Pixel
Handelsstreit

China leitet Untersuchung gegen US-Chipriesen Qualcomm ein

China begründete die Untersuchung gegen Qualcomm mit dem Anti-Monopolgesetz. (Symbolbild)

China begründete die Untersuchung gegen Qualcomm mit dem Anti-Monopolgesetz. (Symbolbild) Foto: Johannes Neudecker/dpa

Peking will eine Firmenübernahme des US-Konzerns Qualcomm prüfen. Die Untersuchung kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Worum geht es?

Von dpa Freitag, 10.10.2025, 13:45 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Peking. Chinas Marktregulierer nehmen im Kräftemessen Pekings mit Washington den US-Chipriesen Qualcomm ins Visier. Wie die zuständige Aufsichtsbehörde in Peking mitteilte, werde die Übernahme der israelischen Halbleiterfirma Autotalks wegen einer möglichen Verletzung des Anti-Monopolgesetzes geprüft. Nähere Angaben machte die Behörde nicht. 

Qualcomm, deren Produkte in vielen Mobilfunkgeräten stecken, hatte im Juni mitgeteilt, die auf Kommunikation zwischen Fahrzeugen spezialisierte Firma übernommen zu haben. Pekings Untersuchung erfolgt vor dem anberaumten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping am Rande des Ende Oktober beginnenden Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in Südkorea. 

Stärkung der Verhandlungsposition?

Peking schien zuletzt im andauernden Handelsstreit seinen Verhandlungshebel verstärken zu wollen. Wenige Stunden vor der Mitteilung der Marktregulierer machte Chinas Transportministerium zusätzliche Hafengebühren gegen Handelsschiffe bekannt, die in den USA gebaut wurden, unter US-Fahne fahren oder zu mindestens 25 Prozent in US-Besitz sind. Damit zog Peking mit US-Maßnahmen gegen chinesische Handelsschiffe gleich, die ebenfalls am 14. Oktober in Kraft treten sollen.

In einem weiteren Schritt hatte Peking zuvor Exportkontrollen auf weitere seltene Erden angekündigt sowie Beschränkungen für Technologien und Fachwissen zur Gewinnung und Verarbeitung der wichtigen Rohstoffe, die in vielen Hightech-Produkten verbaut sind. Die Maßnahme trifft nicht nur US-Firmen, sondern auch europäische Unternehmen. 

Auswirkungen für EU-Firmen

Die jüngsten Ankündigungen machten die globalen Lieferketten für seltene Erden noch komplexer und würden die Spannungen zwischen Handelspartnern erhöhen, teilte der Präsident der EU-Handelskammer in China, Jens Eskelund, mit. Unmittelbar sei die größte Sorge für europäische Firmen, die noch ausstehenden Anträge für Exportlizenzen genehmigt zu bekommen.

Weitere Artikel

Sechs neue KI-Fabriken in EU geplant

Aufholen beim Thema KI: Die EU legt mit neuen KI-Fabriken im Wettlauf mit den USA und China nach. In Deutschland gibt es dafür bereits ein Projekt.

Ticketpreise bei der Bahn bleiben stabil

Die Ticketpreise bei der Bahn sind zuletzt von Jahr zu Jahr gestiegen. Auch für dieses Jahr wurde ein Plus erwartet, einige Experten sorgten sich gar um mehr als 10 Prozent. Doch es kommt anders.