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Erste Kinderfeuerwehr der Samtgemeinde Harsefeld - Einsatzkräfte rückten 479 Mal aus

Wasser marsch: Mika, Jarno, Anton, Jonte, Johannes und Hannes (von links) freuen sich über den aktiven Teil bei der Gründungsversammlung der Kinderfeuerwehr Brest.

Wasser marsch: Mika, Jarno, Anton, Jonte, Johannes und Hannes (von links) freuen sich über den aktiven Teil bei der Gründungsversammlung der Kinderfeuerwehr Brest. Foto: Miriam Fehlbus

Um den Nachwuchs der freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Stade ist es gut bestellt. Gerade wurde in Brest die 50. Nachwuchsorganisation gegründet. Die Samtgemeinde Harsefeld hatte aber noch einen besonderen Termin, zu dem 300 Feuerwehrleute kamen.

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Von Miriam Fehlbus
Mittwoch, 06.03.2024, 17:45 Uhr

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Brest. Es sei einer der schönsten Termine, zu denen er eingeladen werden könne, sagt Kreisbrandmeister Peter Winter bei der Gründungsfeier der Kinderfeuerwehr Brest in Reith. 37 Jugendfeuerwehren und jetzt die 13. Kinderfeuerwehr, zusammen 50, das spreche für eine sehr gute Jugendarbeit überall im Landkreis Stade. „Es ist ein gutes Fundament“, sagt er, irgendwann seien sie die Aktiven, ergänzte er in Richtung der Brester Flammenbande. Der Nachwuchs wird gebraucht, die Wehren im Kreis müssen viel leisten: 3015 Einsätze waren es im Jahr 2023. „Das sind rechnerisch 8,25 Einsätze pro Tag“, so Winter.

„Der Name ist mega, darauf könnt ihr echt stolz sein“, lobt Kreisjugendwart Björn Heibült in seiner Ansprache die Flammenbande. „Die Kinder haben ihn sich selbst ausgedacht“, unterstreicht die Initiatorin und Kinderfeuerwehrwartin Anna-Maria Bredehöft. Es ist die 50. Nachwuchsorganisation der freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Stade. Auch deshalb wird in Brest richtig gefeiert. Zudem ist es die erste Kinderfeuerwehr in der Samtgemeinde Harsefeld.

Und hier steht drin, was eine Bürgermeisterin macht. Ute Kück hat für jedes Kind der Feuerwehr der Zukunft eine Fahrradklingel und etwas zu lesen dabei.

Und hier steht drin, was eine Bürgermeisterin macht. Ute Kück hat für jedes Kind der Feuerwehr der Zukunft eine Fahrradklingel und etwas zu lesen dabei. Foto: Miriam Fehlbus

Neun Jahre nach der ersten Kinderfeuerwehr

Am 9. Mai 2015 wurde die erste Kinderfeuerwehr im Kreis gegründet, damals in Goldbeck, erinnert Heibült bei der Feier. „Nur neun Jahre später haben wir nun schon die 13. Kinderfeuerwehr“, unterstreicht Peter Winter. Es gibt Geschenke für die neue Gruppe der Gemeinde Brest: einen Bollerwagen, Eis-Gutscheine, Spiele und Fahrradklingeln sowie ein Buch, in dem die Kinder nachlesen können, was eine Bürgermeisterin im Arbeitsalltag macht. Harsefelds Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück hat es mitgebracht.

Am Tag zuvor hatte sie vor rund 300 Feuerwehrleuten aus der Samtgemeinde in Ahrensmoor eine Rede gehalten. Das Thema bei der 44. Generalversammlung war ernster: Es ging um Geld, um große Summen, die Politik und Verwaltung für eine gute Ausstattung der freiwilligen Brandschützer bereitstellen, was in Zukunft schwieriger wird. „Es ist uns wichtig, dass wir unsere Wehren unterstützen, aber die Haushaltslage wird sich erheblich verschlechtern“, sagte Kück. Alleine in diesem Jahr stehen im Haushalt 315.000 Euro für Fahrzeuge bereit, in den kommenden Jahren weitere 1,385 Millionen Euro.

Standortsuche in Brest weit fortgeschritten

Dazu kommen Baumaßnahmen an den Feuerwehrhäusern. Harsefeld, Ahlerstedt, Ahrensmoor und Brest sind als nächste an der Reihe. Es gab, wie berichtet, ein externes Büro, das eine Ampelübersicht gestaltet hat: Rot bedeutet dringender Handlungsbedarf. Danach wurde die Prioritätenliste gemeinsam mit der Feuerwehr erstellt.

Auch Brest gehört zu den Häusern mit Handlungsbedarf. Die ersten Treffen der Kinderfeuerwehr finden deshalb im Reither Dorfgemeinschaftshaus statt. „Wir hoffen, dass es in Brest bald losgeht und wir dort einen Platz bekommen“, sagt Anna-Maria Bredehöft. Sie sei zuversichtlich, dass ein passender Standort für das Feuerwehrhaus gefunden sei, sagt Ute Kück mit Blick auf den ebenfalls anwesenden Brester Bürgermeister Johann Höft bei der Gründungsfeier. Am Tag zuvor war dieser noch selbst für 40 Jahre in der Feuerwehr geehrt worden, gemeinsam mit 90 anderen Feuerwehrkameraden und -kameradinnen, die zwischen 25 und 70 Jahre dabei sind. Auch einer der Ältesten kommt aus der Gemeinde Brest: Hans Prigge wurde in Ahrensmoor für 70 Jahre in der freiwilligen Feuerwehr geehrt.

Die 50. Jugendorganisation der Feuerwehren im Landkreis Stade ist in Brest gegründet worden. Peter Winter, Heiko Wachlin, die Kreisjugendwarte, alle Ortsbrandmeister der Gemeinde Brest und das Team um Initiatorin Anna-Maria Bredehöft feierten die erste Kinderfeuerwehr der Samtgemeinde Harsefeld.

Die 50. Jugendorganisation der Feuerwehren im Landkreis Stade ist in Brest gegründet worden. Peter Winter, Heiko Wachlin, die Kreisjugendwarte, alle Ortsbrandmeister der Gemeinde Brest und das Team um Initiatorin Anna-Maria Bredehöft feierten die erste Kinderfeuerwehr der Samtgemeinde Harsefeld. Foto: Miriam Fehlbus

Von Hochwasser bis Geld auf der Straße schützen

Die ganz jungen Mitglieder und die der Altersabteilung gehören nicht zu den Aktiven. 683 der insgesamt 1000 Mitglieder in der Samtgemeinde Harsefeld absolvierten im vergangenen Jahr 479 Einsätze bei 291 Einsatzstellen. Darunter waren 64 Brände oder Auslösungen der Brandmeldeanlage, 95-mal technische Hilfeleistungen, 25 Türöffnungen, 38 Einsätze der AED-Gruppen mit Defibrillator, eine Sonderlage und 68 sonstige Ereignisse. Im Hintergrund laufen bei der 44. Generalversammlung dazu Bilder, die Erinnerungen an die Hochwasserlage um Weihnachten bis ins neue Jahr, an Verkehrsunfälle und den gesprengten Bankautomaten in der Marktstraße wach werden lassen. Es ist mehr als nur Löschen, was die Feuerwehr leistet, aber den 14 Kindern der Brester Nachwuchsorganisation geht das „Wasser marsch“ erst einmal am leichtesten von der Zunge. Gelöscht wird gemeinsam bis in die obersten Fenster des Übungshauses mit umklappbaren Holz-Flammen.

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