Führerschein-App soll starten: Was Autofahrer wissen müssen

Dank der Führerschein-App könnte das Mitfahren der physischen Führerscheine bald der Vergangenheit angehören. Foto: picture alliance / dpa
Autofahrer sollen ihren Führerschein digital speichern können – doch der Plastikausweis bleibt vorerst Pflicht. Vier Fragen und Antworten.
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Die Digitalisierung im Straßenverkehr macht Fortschritte: Ab April soll eine neue Führerschein-App Autofahrern ermöglichen, ihren Führerschein digital auf dem Smartphone zu speichern. Das berichtet „Chip.de“. Die App wird vom Bundesverkehrsministerium, dem Kraftfahrt-Bundesamt und der Bundesdruckerei entwickelt. Ziel ist es, den digitalen Führerschein als Nachweis bei Verkehrskontrollen zu etablieren.
Das TAGEBLATT beantwortet die vier wichtigsten Fragen:
Wie funktioniert die neue Führerschein-App?
Mit der Führerschein-App können Autofahrer ihren Führerschein auf dem Smartphone hinterlegen. Die Verifizierung erfolgt über die eID-Funktion des Personalausweises. Wer keinen modernen Personalausweis mit freigeschalteter Online-Funktion besitzt, kann den digitalen Führerschein nicht nutzen.
Die Gültigkeit der App beschränkt sich vorerst auf Deutschland – eine EU-weite Anerkennung ist unklar.
Wird der digitale Führerschein den Plastikausweis ersetzen?
Nein, der klassische Führerschein bleibt weiterhin erforderlich. Der digitale Führerschein soll eine zusätzliche Möglichkeit bieten, sich auszuweisen.
Falls das Smartphone verloren geht oder technische Probleme auftreten, müssen Autofahrer weiterhin ihren physischen Führerschein vorzeigen können.
Wann startet die Führerschein-App?
Die Einführung der App erfolgt schrittweise. Im April beginnt eine Pilotphase mit einer begrenzten Anzahl von Nutzern.
Erst nach einer erfolgreichen Testphase soll die App für alle Autofahrer verfügbar sein. Ein genauer Termin für die vollständige Einführung steht jedoch noch nicht fest.
Wann kommen digitale Führerscheine?
Bis ein digitaler Führerschein wirklich kommt, könnte es noch dauern. Kurz vor dem Ende der Legislaturperiode beschloss das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf von Verkehrsminister Volker Wissing. Allerdings müsste sich die neue Bundesregierung wegen des sogenannten Diskontinuitätsprinzips neu mit dem Thema befassen. Ein Sprecher Wissings sprach jüngst von wichtigen Vorarbeiten für die neue Regierung.
In dem Ende 2021 vorgelegten Koalitionsvertrag der abgewählten Ampel-Parteien hieß es, man wolle die Digitalisierung von Fahrzeugdokumenten vorantreiben. (fk)