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Otto weiter vorne: Das sind die größten Modehändler in Deutschland

Kein anderes Unternehmen macht in Deutschland so viel Umsatz mit Mode wie die Otto-Gruppe um Aufsichtsratsboss Michael Otto.

Kein anderes Unternehmen macht in Deutschland so viel Umsatz mit Mode wie die Otto-Gruppe um Aufsichtsratsboss Michael Otto. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

In der Spitzengruppe der größten Mode-Einzelhändler in Deutschland gibt es Bewegung. Nicht nur C&A büßt einen Platz ein. Zalando treibt Übernahme voran.

Von dpa Mittwoch, 11.12.2024, 11:25 Uhr

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Hamburg. Die Otto-Gruppe bleibt die Nummer eins im deutschen Modehandel. Das Unternehmen erzielte 2023 mit dem Verkauf von Bekleidung, Schuhen und Accessoires hierzulande einen geschätzten Umsatz von 4,5 Milliarden Euro und damit so viel wie kein anderer Händler. Das berichtet die Zeitschrift „Textilwirtschaft“. Otto verzeichnete demnach im Vergleich mit dem Vorjahr ein Minus von gut 2 Prozent, führt das Ranking jedoch weiterhin mit großem Abstand an.

Neuer Zweiter unter den größten Modeeinzelhändlern ist H&M mit einem Umsatz von 3,07 Milliarden Euro. Die schwedische Modekette hat in Deutschland Zalando überholt und auf den dritten Platz verdrängt. Der Online-Modehändler aus Berlin setzte im Jahr 2023 laut „Textilwirtschaft“ 3 Milliarden Euro um und damit knapp 7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Bewegung gab es auch dahinter. Der Schuhhändler Deichmann, der ein Plus von 9,5 Prozent verzeichnete, hat sich am Modeunternehmen C&A vorbei auf den vierten Platz geschoben. Am stärksten zugelegt in der Spitzengruppe hat das Shoppingportal Shein. Das asiatische Unternehmen steigerte seine Erlöse in Deutschland um 49 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro und kletterte vom 11. auf den 7. Rang.

Zalando will sich About You einverleiben

Zalando will unterdessen seinen heimischen Konkurrenten About You schlucken. Je About-You-Aktie bietet der Dax-Konzern 6,50 Euro, wie er am Mittwoch überraschend in Berlin bekannt gab. Damit wird About You mit rund 1,2 Milliarden Euro bewertet. Ein Anteilsschein von About You kostete am Dienstagabend zum Handelsende 3,90 Euro.

Zalando-Aktionären scheint die angekündigte Offerte jedoch nicht zu gefallen. Der Aktienkurs des Berliner Modehändlers brach im frühen Handel um 9 Prozent ein. Die About-You-Papiere schnellten dagegen um fast 65 Prozent nach oben.

Zalando will Zukauf bis zum Sommer abschließen

Zalando-Co-Chef Robert Gentz will mit dem Schritt einen „größeren Anteil des europäischen Online-Marktes für Mode und Lifestyle abdecken“. Nach eigenen Angaben hat sich Zalando bereits knapp drei Viertel des Grundkapitals des Hamburger Konkurrenten durch verbindliche Vereinbarungen mit Gründern und Vorstandsmitgliedern gesichert. Der Zukauf soll bis Sommer 2025 abgeschlossen sein. Der amtierende About-You-Vorstand samt Mitgründer und Co-Chef Tarek Müller soll seine bisherigen Rollen behalten.

Bis 2028 soll das kombinierte Unternehmen Umsatz und Bruttowarenvolumen durchschnittlich im Jahr um fünf bis zehn Prozent steigern. Damit rückt das prozentual zweistellige Wachstum wieder näher, für das Zalando einst bekannt war. Allerdings bleiben Zuwachsraten aus den früheren Hochzeiten wie der Corona-Pandemie noch weit entfernt.

Keine Angaben zur Streichung von Stellen

Der Berliner Online-Händler sieht in dem Zukauf auch Spielraum für ergebniswirksame Kosteneinsparungen von rund 100 Millionen Euro im Jahr. Als Beispiele für Synergien nannte Zalando Logistik, Zahlungsabwicklung und kommerzielle Zusammenarbeit. Auf Nachfragen, ob er den Abbau von Stellen explizit ausschließt, ging der Vorstand in einer Telefonkonferenz nicht ein.

About You war im Juni 2021 mit einem Ausgabepreis von 23 Euro je Aktie an die Börse gegangen. Seither entwickelte sich die Aktie aber alles andere als erfolgreich: In den vergangenen drei Jahren büßte sie rund 83 Prozent an Wert ein. Auch die Zalando-Aktie musste seither Federn lassen - verglichen mit dem Stand von vor drei Jahren ergibt sich ein Verlust von knapp 54 Prozent.

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