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Alltagsprobleme

Grüne wollen Bürger fragen und liegen damit im Trend

Co-Kreisvorstandssprecher Joachim Fuchs (links) und die beiden Buxtehuder Grünen Amalien Meyer und Joachim Butler.

Co-Kreisvorstandssprecher Joachim Fuchs (links) und die beiden Buxtehuder Grünen Amalien Meyer und Joachim Butler. Foto: Wisser

Was wollen die Menschen? Die Grünen starten eine Befragungskampagne, um das herauszufinden. So kann jeder mitmachen.

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Von Karsten Wisser
Sonntag, 27.04.2025, 19:07 Uhr

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Buxtehude. Bereits in den vergangenen Tagen haben einige Buxtehuder einen Umfrageflyer in ihrem Briefkasten gefunden – weitere werden in den kommenden Tagen folgen.

Ehrenamtliche Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen verteilen diese aktuell in verschiedenen Stadtteilen. Die Partei möchte herausfinden, welche Themen den Menschen in Buxtehude derzeit besonders wichtig sind und wo sie konkreten Handlungsbedarf sehen.

Wünsche der Bürger sollen im Vordergrund stehen

„Wo drückt der Schuh?“ – das wollen die Grünen in Buxtehude von den Bürgern ihrer Stadt erfahren. Gefragt wird nach kommunalen Schwerpunktthemen und den persönlichen Einschätzungen dazu. Neben Rückmeldungen zur Bildungslandschaft werden auch Bewertungen zur Wohnraumsituation, zur Barrierefreiheit, zum Nahverkehr sowie zur Elektromobilität erhoben.

Die Bürgermeisterwahl in Buxtehude

„Die Wünsche und Einschätzungen unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger stehen hier eindeutig im Vordergrund“, sagt Amalien Meyer, Co-Sprecherin der Grünen in Buxtehude.

Ihr Kollege Lars Niebuhr ergänzt: „Bisher wurden zwar Befragungen zur Stadtentwicklung gestartet, aber dort geht es eher um Allgemeinplätze – nicht um konkrete Alltagsprobleme.“

Auch die Stadtverwaltung hat gerade nachgefragt

Die Buxtehuder Stadtverwaltung hatte gerade im Rahmen des Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) eine Umfrage durchgeführt. Das ISEK baut auf den im Rahmen der „Kommunalen Gesamtstrategie Buxtehude 2035“ entwickelten Leitbildern und strategischen Zielen auf. Die Befragung endete am 31. März. Die Online-Antworten sind auf einer interaktiven Karte unter https://isek.buxtehude.de/interaktive-karte-buxtehude/ zu finden.

Impulse sollen in die konkrete Ratsarbeit einfließen

Die Umfrage der Grünen kann sowohl online als auch schriftlich ausgefüllt werden. Zusätzlich werden ab dem 10. Mai an allen Sonnabenden im Mai Infostände angeboten – auf dem Schafmarkt jeweils von 8 bis 10 Uhr und in der Innenstadt von 10.30 bis 12.30 Uhr. https://umfragen.gruene.de/

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Nach der Sommerpause sollen die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Grünen wollen die Impulse aus der Befragung direkt in ihre Ratsarbeit einfließen lassen. „Politik mit den Bürgern – für die Bürger“, so die beiden Sprecher abschließend.

Liberale wollen Bürgerbeteiligung ebenfalls stärken

Bürgerbeteiligung liegt im Trend: Die FDP wollte die Buxtehuder über Bürgerfachausschüsse mehr an den städtischen Abläufen beteiligen. Alle anderen politischen Fraktionen wollten diesen Weg im Ausschuss für Personal, Organisation und Finanzen nicht mitgehen. Auch die Stadtverwaltung hatte sich gegen den Vorschlag ausgesprochen.

Trotz der Ablehnung wollen sich die Freien Demokraten von der Idee nicht abbringen lassen. Demnächst will die FDP nach eigener Aussage eigene Bürgerfachausschüsse ins Leben rufen. In den Ausschüssen solle sich dann jeder parteiübergreifend mit seiner Fachkenntnis einbringen. Die FDP will die Ergebnisse der Bürgerfachausschüsse als konkrete Anträge in die Ratsarbeit einbringen.

J
Jochen Mextorf
28.04.202503:59 Uhr

"Nötig ist demnach, dass Beteiligung der Menschen eine Wirksamkeitserfahrung ermöglicht, die ihrerseits deren Selbstwertgefühl erhöht. Umgekehrt bedeutet Beteiligung, die kein Ergebnis bewirkt - z.B. weil ohnehin vorher schon alles festgelegt war oder weil das Ergebnis der Beteiligung einfach folgenlos kassiert wird - , dass sich die engagierten Bürgerinnen und Bürger nur auf einer demokratischen Spielwiese tummeln dürfen. Das ist letztlich eine Verhöhnung partizipationswilliger Bürgerinnen und Bürger und verstärkt bei ihnen das Gefühl, von der Teilhabe abgespalten zu sein mit allen dann möglichen negativen Konsequenzen." (Chancen und Grenzen von Bürgerbeteiligungen - Theorie und Praxis. - Wolfgang Gessenharter - 2012)
In den 70ern des letzten Jahrhunderts befragte die SPD die Bürger nach losen oder schiefen Gehwegplatten. Die liegen noch heute, wie damals. König Jürgen begann seine Regierungszeit mit der Missachtung der der Bürgerbeteiligung bei der Renovierung der Wiesenstraße.

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