HSV gewinnt Derby-Spektakel gegen Werder Bremen
Derby-Held Yussuf Poulsen. Foto: Marcus Brandt/dpa
Schwacher Start, wilder Schluss: Der Hamburger SV siegt im ersten Nordderby seit dem Aufstieg gegen Werder Bremen. Ein Hackentor spielt dabei eine große Rolle.
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Hamburg. Der Hamburger SV hat das erste Bundesliga-Nordderby seit fast acht Jahren gewonnen. Der Aufsteiger besiegte den ewigen Rivalen Werder Bremen nach langweiliger erster und dramatischer zweiter Halbzeit noch mit 3:2 (0:1).
Vor 56.100 Zuschauern im Volksparkstadion hatte Albert Sambi Lonkonga (63. Minute) die Bremer Halbzeitführung durch Jens Stage (45.) zunächst ausgeglichen.
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Danach wurde es wild. Ein Hacken-Tor von Luka Vuskovic brachte den HSV erstmals in Führung (75.). Der gebürtige Hamburger und frühere HSV-Fan Justin Njinmah traf für Werder umgehend zum 2:2 (78.).
Nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung gelang Yussuf Poulsen doch noch der Siegtreffer. Der Däne war in dieser Saison immer wieder verletzt ausgefallen. Jetzt wurde er mit einem Ballkontakt zum Derbyhelden.
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Besonderes Spiel für Jatta
Das vorerst letzte Erstliga-Duell der beiden Clubs hatte im Februar 2018 vor dem Abstieg des HSV stattgefunden.
Nur ein Spieler war sowohl an diesem Sonntag als auch schon vor 2843 Tagen dabei: Der Hamburger Fan-Liebling Bakery Jatta, der vier Tage nach seinem Tor im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel auch zum ersten Mal in dieser Saison in der Startelf stand.

Derby-Duell: Cameron Puertas (l) von Werder Bremen und Aboubaka Soumahoro vom Hamburger SV kämpfen um den Ball. Foto: Christian Charisius/dpa
Für ein Derby, zu dessen Geschichte auch schon Kung-Fu-Tritte auf dem Rasen und direkte Duelle in einem Europapokal-Halbfinale gehörten, passierte diesmal aber lange Zeit nicht allzu viel. Von Werder war bis zu dem Führungstor kurz vor der Pause sogar überhaupt nichts zu sehen.
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Lokonga gefällt schon vor seinem Tor
Der HSV war bis dahin die deutlich engagiertere Mannschaft, blieb dabei aber viel zu harmlos. Als Rayan Philippe in der 23. Minute frei vor dem Tor zum Kopfball kam, traf er den Ball nicht richtig. Als Fabio Vieira kurz vor dem 0:1 zum Fallrückzieher ansetzte (41.), flog der Ball weit über das Tor.
Einzig der Belgier Lokonga, eine Leihgabe des englischen Spitzenclubs FC Arsenal, verkörperte so etwas wie die individuelle Klasse früherer Derbytage. Und das schon lange vor seinem Tor zum 1:1.
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Beim Bremer 1:0 nutzten die Gäste aber erstmal einen Ballverlust des HSV-Verteidigers Nicolas Capaldo. 5700 mitgereiste Werder-Fans gerieten in Ekstase.
Nach eigenen Angaben lagen den Bremern sogar 45.000 Ticketanfragen für den Gästeblock vor. Die Anhänger, die ein Ticket erhielten, liefen in einem großen grün-weißen Fanmarsch bis zum Stadion.

Polizei-Einsatz beim Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen. Foto: Christian Charisius/dpa
Die Polizei trennte die beiden Fanlager mit einem Großaufgebot voneinander. So blieb es bis auf ein gewaltiges Feuerwerk in der Halbzeitpause zumindest im Stadion weitgehend ruhig.
Werder vergibt Chancen vor dem Ausgleich
Nach dem Wechsel verpasste es Werder, einen zweiten Treffer nachzulegen. Einen Distanzschuss von Sanne Lynen parierte HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes (58.). Nach dem folgenden Eckball köpfte Cameron Puertas am Tor vorbei (59.).
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Nach genau dieser Doppelchance korrigierte HSV-Trainer Merlin Polzin seine etwas überraschende Derby-Aufstellung. Ransford-Yeboah Königsdörffer durfte jetzt anstelle von Philippe wieder Mittelstürmer spielen.

Bremer Jubel in Hamburg. Foto: Christian Charisius/dpa
Miro Muheim ersetzte Aboubaka Soumahoro hinten links. Von da an nahm dieses Derby noch eine rasante Fahrt auf.
Mit großem Einsatz verdiente sich der HSV diesen Erfolg. Die Hamburger investierten auch in der letzten halben Stunde deutlich mehr in dieses Spiel und steckten auch den 2:2-Ausgleich gut weg.
Am Ende zahlten sich Polzins Wechsel gleich doppelt aus: Der eingewechselte Muheim bereitete den Siegtreffer des eingewechselten Poulsen vor.