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Nahverkehr

Im Kreis Stade sollen die Bürger jetzt ihrem Bus-Ärger Luft machen

Der Landkreis ist für den Linienbusverkehr, hier am Altländer Markt in Jork, zuständig.

Der Landkreis ist für den Linienbusverkehr, hier am Altländer Markt in Jork, zuständig.

Wie soll der Nahverkehr im Landkreis in den kommenden Jahren ausgebaut werden? Wo gibt es Probleme? Die Landkreis-Verwaltung verspricht jetzt Verbesserungen.

Sonntag, 23.07.2023, 07:55 Uhr

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Jetzt werden die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Stade zum Thema gefragt. Bis Ende September können die Menschen ihre Ideen und Anregungen einbringen. Landrat Kai Seefried ruft zur Beteiligung auf: „Machen Sie mit, damit wir den ÖPNV im Landkreis Stade noch besser machen können.“

Die Regionalkonferenzen bereiten Änderungen vor

Der Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Tourismus hat im Juni den Weg frei gemacht für das Beteiligungsverfahren zu dem im Entwurf vorliegenden Nahverkehrsplan 2024 bis 2028. Zur Abstimmung mit den Kommunen haben bereits Regionalkonferenzen stattgefunden; zudem begleitet eine Arbeitsgruppe aus der Kreispolitik die Aufstellung.

Zu den Inhalten des Nahverkehrsplans können bis Ende September Stellungnahmen bei der Verkehrsgesellschaft Nord-Ost-Niedersachsen (VNO) abgegeben werden. Doch nicht nur die Träger öffentlicher Belange wie die Nahverkehrsunternehmen oder die Kommunen sind gefragt. Auch die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, Ergänzungen, wertvolle Hinweise und mögliche Änderungsvorschläge abzugeben. Der Entwurf ist auf der Landkreis-Internetseite zu finden.

Anregungen können per Post oder per E-Mail eingesandt werden an die Verkehrsgesellschaft Nord-Ost-Niedersachsen, Inselstraße 1, 21682 Stade, nvp@vno-stade.de. Die VNO ist die gemeinsame, langjährige Verkehrsmanagementgesellschaft von acht Landkreisen aus Nord-Ost-Niedersachsen und greift auch aktuelle Mobilitätsthemen und Branchentrends auf. Geschäftsführer Karsten Leist ist sich sicher: „Mit dem vorliegenden Entwurf setzt sich der Landkreis Stade ambitionierte, aber eben auch umsetzbare Ziele. Gerade in dieser Balance liegt derzeit die große Herausforderung für viele ÖPNV-Aufgabenträger.“

Wie geht es mit dem Schülertransport weiter?

Zentrale Themen sind die Sicherstellung des Schülerverkehrs, eine ÖPNV-Grundversorgung in der Fläche, attraktive Stadtverkehre und hochwertige Regionalbuslinien. Der neue Nahverkehrsplan soll überdies die Mobilitätswende forcieren: Die Mobilität wird von vielen gesellschaftlichen Entwicklungen wie dem Klimaschutz, den Auswirkungen durch die Corona-Pandemie und die Digitalisierung beeinflusst.

Landrat will Reaktivierung der Moorexpress-Strecke

Angestoßen werden soll die Dekarbonisierung im ÖPNV - also eine Umstellung von fossilen Brennstoffen auf klimaneutrale Energieträger. Der Nahverkehrsplan sieht eine Angebotserweiterung des ÖPNV - gerade in ländlich geprägten Räumen - vor. Dabei können künftig auch ergänzende Mobilitätsangebote wie Carsharing, Mitfahrmöglichkeiten und Fahrradverleihsysteme eine Rolle spielen.

Die modernen Wasserstoffzüge der EVB fahren schon bis Buxtehude. Vielleicht reichen sie bald auch nach Stade und Himmelpforten. Foto: Koppe

Die modernen Wasserstoffzüge der EVB fahren schon bis Buxtehude. Vielleicht reichen sie bald auch nach Stade und Himmelpforten. Foto: Koppe

„Ein wichtiger Meilenstein ist die zügige Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Stade und Bremervörde“, so Landrat Kai Seefried. Die bisher vom Moorexpress genutzte Strecke soll wieder mit Regionalbahnen befahren und bis Himmelpforten verlängert werden. Neue Haltepunkte sollen in Stade-Riensförde und Stade-Hahle hinzukommen. Auch diese Forderung gegenüber dem Land Niedersachsen wird im Nahverkehrsplan festgeschrieben und mit der Zusicherung verbunden, das bestehende Busliniennetz an den wieder aufzunehmenden Bahnverkehr anzupassen.

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