In Harsefeld gibt's den Personalausweis jetzt rund um die Uhr

Die Dokumentenbox steht am Nebeneingang des Harsefelder Rathauses. Foto: Samtgemeinde Harsefeld
Als eine der ersten Kommunen in Niedersachsen bietet die Samtgemeinde ihren Bürgern die Möglichkeit, amtliche Dokumente wie Reisepass oder Personalausweis nicht nur nach Termin abzuholen. So funktioniert die Dokumentenbox am Nebeneingang.
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Anfang September geht die Dokumentenausgabebox in den Regelbetrieb, schreibt die Samtgemeinde in einer Pressemitteilung. Bürger, die einen neuen Personalausweis oder Reisepass beantragen, können diesen demnach zukünftig auch außerhalb der Öffnungszeiten des Rathauses abholen.
Und so funktioniert das neue System: Per SMS wird ein sechsstelliger Code verschickt mit dem sowohl die Eingangstür zum Nebeneingang als auch die Dokumentenausgabebox bedient werden. Am Touchscreen erfolgt eine dreistufige Authentifizierung, und das alte Dokument wird entwertet, bevor sich ein Fach öffnet und das neue persönliche Ausweisdokument entnommen werden kann.
Neben den Ausweisdokumenten sollen, so die Samtgemeinde, künftig auch andere Dokumente und Unterlagen für Gewerbe- und Handwerksbetriebe abgeholt werden können oder Sterbeurkunden für Bestattungsunternehmen hinterlegt werden.
Samtgemeinde Harsefeld startet neue Ausgabebox im Bürgerservice
„Unser zentrales Anliegen war es, den Bürgerservice zu erweitern,“ sagt Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück. „Zwar dauert das Abholen eines Dokuments in der Regel keine fünf Minuten und ist ohne Termin möglich, doch gerade Berufstätige müssen sich für den Gang ins Rathaus oft extra Zeit von der Arbeit nehmen.“ Mit der neuen Ausgabebox stehe der Abholservice 24 Stunden, 7 Tage die Woche zu Verfügung. Damit werde auch das Bürgerbüro entlastet und die Wartezeiten würden reduziert.
Zusätzlich zur Dokumentenausgabebox hat die Samtgemeinde eine Fotostation im Rathaus eingerichtet. Wer kein aktuelles Passbild hat, kann es ab sofort im Rathaus für 6,50 Euro an der Fotostation aufnehmen. „Der Gesetzgeber sieht vor, die Kommunen bis 2025 zu verpflichten, in der Verwaltung eine Fotostation anzubieten, mit der Kombination aus Dokumentenausgabebox und Fotostation setzen wir diese Vorgabe vorzeitig um und sind mit der bereitstehenden Software technisch auf dem neuesten Stand,“ erklärt System-Administrator Klaus Scholz.
Neue Dokumentenbox am Rathaus Harsefeld mit Leader-Geld gefördert
Die Samtgemeinde Harsefeld nimmt damit nach eigenen Angaben eine Vorreiterrolle in Deutschland ein. Denn während in Skandinavien die digitale Behörde bereits die Norm sei, seien es in der Bundesrepublik bislang erst wenige Groß- und Landeshauptstädte, die die Hard- und Software-Lösung von Biometric Solutions in Zusammenarbeit mit der HSH Soft- und Hardware Vertriebs GmbH, anbieten.
Die Einrichtung der Dokumentenausgabebox im Rathaus Harsefeld ist das erste Projekt, das im Rahmen der neuen Leader-Förderperiode bewilligt und umgesetzt wurde. Das Projekt wurde kofinanziert von der Europäischen Union mit Mitteln aus dem „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“. (st)