Landrat und Schüler diskutieren zum Thema Klimaschutz

Während der Aufzeichnung: Landrat Kai Seefried im Gespräch mit Juline Lorscheid (BBS Buxtehude). Foto: Landkreis Stade
Was für Veränderungen wünschen sich junge Menschen im Landkreis Stade, damit das Klima geschützt wird? Landrat Kai Seefried hat mit Schülerinnen und Schülern darüber gesprochen; ein Videomitschnitt ist jetzt im Internet abrufbar.
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Ein Thema, das den jungen Menschen unter den Nägeln brennt, ist der Wandel der Mobilität. Seitens der Schüler wurden ungünstige Abfahrtszeiten und überfüllte Linienbusse kritisiert. Eva Neuber (BBS III Stade) brachte einen E-Roller-Verleih ins Spiel, eventuell über ein Start-up. So könnte die Strecke zwischen Bahnhof und Schule schnell und bequem zurückgelegt werden. Tim Evers (Athenaeum Stade) warb für eine Einrichtung von Mobilitätsstationen mit verschiedenen Serviceangeboten wie sichere Fahrradabstellmöglichkeiten.
Landrat Seefried regte an, zum Beispiel im Rahmen einer Schülerfirma ein Angebot umzusetzen, das über das Angebot des Landkreises mit der KVG als Dienstleister hinausgeht. Offen zeigte sich Seefried für klimafreundlichere Antriebsformen im ÖPNV und Busgrößen, die der Fahrgastzahl besser angepasst sind. So könnten bedarfsweise eher häufiger kleinere Busse als zu selten große Busse, die dann nicht ausgelastet sind, eingesetzt werden.
Radfahren soll durch bessere Radwege attraktiver werden
Tim Evers merkte an, dass das Radfahren im Landkreis Stade durch mehr und bessere Radwege attraktiver werden könnte.
Ein nachhaltiger Konsum ist für viele Schüler selbstverständlich: Als Geschäftsführer der Schülerfirma „ProVinc“ am Vincent-Lübeck-Gymnasium Stade achtet Linus Schmidt beim Abschluss der Lieferverträge darauf, dass regionale Produkte und ökologisch produzierte Lebensmittel angeboten werden.
Wichtig sei es, da waren sich Landrat und Schüler einig, eine stärkere Aufklärung zu betreiben und das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen. Hannah Ducksch (BBS III Stade) wies darauf hin, dass es notwendig sei, die Folgen von klimaschädlichem und nicht nachhaltigem Verhalten aufzuzeigen. Dies sollte vermehrt im Unterricht aufgegriffen werden. Es gebe viele Schüler, die sich keine Gedanken über Klimaschutz machten.
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Wichtig sei das Aufzeigen konkreter Möglichkeiten, was getan werden könnte. Linus Schmidt (VLG Stade) wies auf „Jugend forscht“-Projekte hin, in denen sich Schüler mit innovativer Technik beschäftigen. Er plädierte für neueste Technik in den Schulen, die auch beim Energiesparen helfe. Klimaschutz bedeute nicht per se Verzicht, sondern schaffe auch neue Möglichkeiten. „Jeder Anfang ist wichtig“, unterstrich Hannah Ducksch. „Alle sind betroffen.“ Das Resümee des Landrats: „Ich nehme aus unserer Diskussion viele Themen mit, die wir in der Verwaltung und mit der Politik diskutieren werden.“ Ein wichtiger Schritt sei das von einer großen Mehrheit des Kreistages beschlossene Klimakonzept 2030, dessen Umsetzung jetzt starte.
Das Gesprächsformat mit Schülern soll fortgesetzt werden. Ein Videomitschnitt ist im Internet abrufbar, Kurzversionen auf den Social-Media-Präsenzen des Landkreises. (st)