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Linksextremisten-Urteil: Acht verletzte Polizisten bei Protesten in Bremen

Polizisten rangeln mit einer Demonstrantin nach einer Demonstration in Hamburg gegen die Verurteilung der mutmaßlichen Linksextremistin Lina E.. Foto: Marcus Brandt/dpa

Polizisten rangeln mit einer Demonstrantin nach einer Demonstration in Hamburg gegen die Verurteilung der mutmaßlichen Linksextremistin Lina E.. Foto: Marcus Brandt/dpa

Bei den Protesten in Bremen gegen den Schuldspruch für die Studentin Lina E. wegen linksextremistischer Gewalttaten sind acht Einsatzkräfte der Polizei durch Tritte verletzt worden.

Donnerstag, 01.06.2023, 11:15 Uhr

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Letztes Update am Donnerstag, 11.20 Uhr

Sie konnten ihren Dienst aber fortsetzen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Es seien am Mittwochabend zudem durch Tritte sowie Flaschenwürfe Schäden an Einsatzfahrzeugen entstanden. Die Höhe des Schadens sei noch nicht bekannt. Insgesamt seien 70 Menschen vorläufig festgenommen worden. Von ihnen seien 56 zum Polizeipräsidium gebracht worden. Alle wurden inzwischen wieder entlassen.

Im Bremer Steintor hatten sich am Mittwochabend rund 350 meist vermummte Personen versammelt. Sie waren den Angaben der Polizei zufolge «relativ schnell und unvermittelt» auf Einsatzkräfte losgegangen. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit zahlreichen Kräften im Einsatz. Die Lage habe sich am späten Abend wieder beruhigt.

Ein Einsatzleiter der Polizei sprach in einer ersten Schätzung von etwa 2000 Teilnehmern. Die Anhänger der linken Szene zogen von der Roten Flora aus durch das Schanzenviertel. Auf Transparenten forderten sie unter anderem „Kampf ihrer Klassenjustiz - Getroffen hat es einzelne, gemeint sind wir alle“. Bei ihrem Marsch wurden die Demonstranten von zahlreichen Polizisten begleitet. Auch Wasserwerfer standen bereit.

Vermummte sammeln sich in der Bremer Innenstadt.

Vermummte sammeln sich in der Bremer Innenstadt.

Das Oberlandesgericht Dresden hatte am Vormittag die Linksextremistin Lina E. wegen mehrerer Angriffe auf Rechtsextreme zu fünf Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Für ihre drei Mitangeklagten verhängte die Staatsschutzkammer Freiheitsstrafen zwischen zwei Jahren fünf Monaten und drei Jahren und drei Monaten. Unterstützer und Sympathisanten protestierten im Saal lautstark gegen das Urteil. Nach Verkündung des Strafmaßes unterbrach der Vorsitzende Richter Hans Schlüter-Staats die Verhandlung, weil Zuschauer „Faschofreunde“ und „Scheiß Klassenjustiz“ zur Richterbank skandierten. (dpa)

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