Nagel: Goldreserven bleiben in den USA

Nagel und Finanzminister Lars Klingbeil sind gemeinsam in Washington. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Der Goldpreis steigt und steigt. Könnte das dem Bundeshaushalt helfen? Die Bundesbank meint: Unsere Barren bleiben, wo sie sind.
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Washington. Die Bundesbank will deutsche Goldreserven trotz des hohen Goldpreises nicht verkaufen und in den USA belassen. „Gold bleibt ein Vertrauensanker und deswegen wird sich an dieser Position der Bundesbank nichts ändern, auch wenn der Goldpreis sich so entwickelt hat, wie er hat“, sagte Bundesbankchef Joachim Nagel am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds in Washington.
Es gebe auch keinen Grund zur Sorge um die bei der US-Notenbank Fed in New York gelagerten Reserven, betonte er. Die Bundesbank führe regelmäßig Inspektionen durch und nehme Stichproben. „Es ist vorhanden, es ist echt und es ist in vollständiger Übereinstimmung mit dem, was wir in unseren Büchern haben.“ Es sei auch eine Frage der Risikostreuung, das deutsche Gold an unterschiedlichen Standorten zu lagern.
Der Goldpreis ist seit Wochen im Höhenflug und knackt Rekorde. Im Jahresverlauf zog er inzwischen um 67 Prozent an. Ein Grund für den starken Anstieg ist, dass Gold bei vielen Investoren als sicherer Hafen in Zeiten der Unsicherheit und hoher Staatsverschuldung gilt. Zudem gilt die Spekulation auf weiter sinkende Leitzinsen in den USA als wichtiger Treiber.