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Baudenkmal

Neues Reetdach fürs Fachwerkhaus: Stiftung unterstützt Wischhafener

Reinhold Kolck (rechts), Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, überreicht dem Hauseigentümer Bernhard Stechel einen symbolischen Vertrag.

Reinhold Kolck (rechts), Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, überreicht dem Hauseigentümer Bernhard Stechel einen symbolischen Vertrag. Foto: Kolck

560 Baudenkmale hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Niedersachsen bisher gefördert. Jetzt gehört auch ein Fachwerkhaus in Neulandermoor dazu.

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Von Susanne Helfferich
Mittwoch, 24.09.2025, 10:50 Uhr

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Wischhafen. 1970 haben der Architekt Bernhard Stechel und seine Frau Bärbel das Fachwerkhaus gekauft. Sie hatten genug von der Großstadt Hamburg und wollten mit ihren beiden kleinen Kindern die Natur in Kehdingen genießen. Für 11.000 D-Mark wechselte das Gebäude damals den Eigentümer.

Viel weiteres Geld steckte die Familie über Jahre in den Erhalt ihres Zuhauses. In den 1970er Jahren wurde das hölzerne Tragwerk vollständig erneuert. Vor vier Jahren erhielt Stechel bereits eine Förderung aus dem Topf der Regionalen Dorfentwicklung für eine Seite des Reetdachhauses.

Stiftung beteiligt sich an Kosten für Reetdach

Vergangene Woche gab es einen weiteren Zuschuss, diesmal von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Ortskurator Dr. Reinhold Kolck übergab den Fördervertrag über 10.000 Euro.

Die Förderung ermöglicht einen Teil der Neueindeckung auf der Nordseite des Reetdaches. Der Fachwerkbau gehört nunmehr zu den über 560 Denkmalen, die die DSD aus privaten Spenden, ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Fachwerkbau mehr als 130 Jahre alt

Das Reetdachhaus befindet sich im Ortsteil Neulandermoor südwestlich von Wischhafen, einer durch Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung geprägten Region zwischen Ostfriesland und der Elbe. Es wurde im Jahr 1887 errichtet und steht seit 1989 gemeinsam mit der benachbarten Hütte unter Denkmalschutz.

Es handelt sich um einen langgestreckten Fachwerkbau mit Backsteinausfachung. Der Wohngiebel ist mit einem Walmdach versehen, während der Wirtschaftsgiebel eine einfache Brettverschalung aufweist. Vier bogenförmige Fledermausgauben gliedern das Dach. Die Giebelfront ist durch ein großes ehemaliges Tor geöffnet, über dem sich die Bauinschrift mit den Namen Johann und Helene Diercks sowie dem Datum 1. Juni 1887 befindet. Das Gebäude ist laut DSD ein Beispiel für die regionale Bauweise im Zuge der Moorkolonisation und dokumentiert die Siedlungs- und Nutzungsgeschichte der Region.

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