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Bündnisverteidigung

Pistorius: Für Russland ist die Ukraine nur der Anfang

Verteidigungsminister Pistorius besucht aktuell Litauen und Polen.

Verteidigungsminister Pistorius besucht aktuell Litauen und Polen. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Der Verteidigungsminister spricht vor dem Parlament Litauen. Er benennt Gefahren und gibt dem Nato-Partner im Namen Deutschlands ein Versprechen ab.

Von dpa Donnerstag, 26.09.2024, 02:00 Uhr

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Vilnius. Verteidigungsminister Boris Pistorius hat in einer Rede vor dem litauischen Parlament vor Gefahren durch die Aufrüstung Russlands gewarnt. „Wir erleben, wie Russland schnell seine Waffenproduktion hochfährt und seine Streitkräfte dramatisch aufbaut. All das lässt keinen Zweifel: Für Russland, für (Wladimir) Putins Russland, ist die Ukraine nur der Anfang“, sagte der SPD-Politiker in der litauischen Hauptstadt Vilnius.

Er versicherte zudem: „Die deutschen Streitkräfte sind bereit, eine zentrale Säule der konventionellen Abschreckung und Verteidigung in Europa zu werden.“ Dabei nannte er auch die Rolle als Drehscheibe, um Truppen schnell vom Atlantik an die Ostflanke verlegen zu können.

Die Bundesregierung hat dem Nato-Partner Litauen zugesagt, einen gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Kampfverband fest in Litauen zu stationieren. Diese Brigade soll bis 2027 einsatzfähig sein. Der Schritt ist eine Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und trägt der veränderten Sicherheitslage in Europa Rechnung.

Vorgesehen ist eine dauerhafte Präsenz von bis zu 5.000 Soldaten, deren feste Standorte Rudninkai und Rukla sein sollen. Zunächst soll eine Übergangslösung in litauischen Kasernen nahe der Hauptstadt Vilnius greifen. Es gab wiederholt Zweifel, ob Litauen mit seinen eigenen Vorbereitungen im Zeitplan liegt.

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Ralf Poppe
27.09.202411:35 Uhr

Deutsche Streitkräfte haben in Litauen nichts zu suchen. Putin rüstet auf, weil die NATO mittels der Ukraine Krieg gegen Russland führt. Die USA und die EU gaben und geben ein Vielfaches von Russlands Ausgaben für Rüstung aus. Wie kommt Herr Pistorius darauf, dass die "Ukraine nur der Anfang" ist? Gibt es dafür irgendwelche Belege? Russland fühlt sich durch die seit 1999 stattfindende NATO-Osterweiterung bedroht. Die geplante Aufnahme der Ukraine brachte das Fass zum Überlaufen - und führte zu zehntausenden Toten und zur Zerstörung der Ukraine, die einst führend in der Luft- und Raumfahrtindustrie, der Produktion von Eisenbahnen und Kornkammer Europas war. Wir brauchen ein Konzept der ungeteilten Sicherheit für Europa einschließlich der nicht-EU Staaten wie Russland und der Ukraine. Niemand darf seine eigene gefühlte Sicherheit zulasten anderer Staaten erhöhen. Ich hoffe auf ein starkes Zeichen der Bevölkerung für Frieden auf der Demonstration am 3. Oktober in Berlin.

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