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Riesiger Drogenfund beschäftigt 350 Polizisten vier Tage lang

Cannabis-Pflanzen soweit das Auge reicht. Foto: Polizeiinspektion Goslar

Cannabis-Pflanzen soweit das Auge reicht. Foto: Polizeiinspektion Goslar

4684 Marihuana-Pflanzen, 70 Tonnen Blumenerde, drei Großcontainer - zehn Festnahmen: Das ist die Bilanz von einem der größten Polizeieinsätze in Niedersachsen in den vergangenen Jahren.

Freitag, 12.05.2023, 14:00 Uhr

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Nach vier Tagen geht am Freitag die Sicherung der Beweismittel nach einer Razzia im Landkreis Goslar zu Ende. Seit Dienstag durchsuchten Ermittler eine Indoor-Marihuana-Plantage in Liebenburg, wie die Beamten am Freitag mitteilten. Demnach war es auf dem Gelände einer ehemaligen Wurstfabrik der längste Einsatz der Polizei Goslar seit Jahrzehnten. Zehn Menschen wurden in dem Zusammenhang festgenommen.

Die vergangenen Tage standen den Angaben nach „unter dem Zeichen einer akribischen Beweissicherung unter teilweise extremer körperlicher Belastung”. Zudem kümmerten sich die Beamten zusammen mit dem Technischen Hilfswerk um die Vernichtung von 4684 Marihuana-Pflanzen, rund 2000 Setzlingen, 70 Tonnen Blumenerde sowie drei 34-Kubikmeter-Containern mit Elektroschrott und Restmüll. Der Marktwert der sichergestellten Pflanzen lag nach einer ersten Schätzung bei rund einer Million Euro.

Marihuana-Plantage: Durchsuchung dauerte vier Tage

Mit einem Großaufgebot ging die Polizei am Dienstag im Nordharz sowie im Landkreis Wolfenbüttel gegen mutmaßliche Betreiber einer Marihuana-Plantage vor. Bei der ausgehobenen Plantage auf einem ehemaligen Fabrikgelände in Liebenburg handelt es sich laut der Polizei um eine der größten Indoor-Plantagen, die bislang im Bereich der Polizeidirektion Braunschweig entdeckt wurden. In der Gemeinde Remlingen-Semmenstedt bei Wolfenbüttel fanden die Beamten zudem in einem ehemaligen Supermarkt eine Anlage, die sich noch im Aufbau befand.

Polizisten befüllen die Container. Foto: Polizeiinspektion Goslar

Polizisten befüllen die Container. Foto: Polizeiinspektion Goslar

 

Der Auftrieb am frühen Dienstagmorgen war groß. Rund 350 Polizeibeamte aus Goslar, Hannover, Braunschweig, Göttingen und Oldenburg hatten wegen gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln Zugang zum Gebäude verschafft und Hallen und Räume durchsucht.

Beschuldigte verbauten hochwertige Filteranlage

„Durch wichtige Hinweise aus der Bevölkerung und die intensive Ermittlungsarbeit konnten wir heute einen empfindlichen Schlag gegen die illegale Herstellung von Cannabis in der Region Braunschweig setzen“, sagte Braunschweigs Polizeipräsident Michael Pientka zum Ermittlungserfolg.

 

Markus Lüdke, Sprecher der Polizeiinspektion Goslar, berichtet in einem Statement: „Nach dem Ermittlungserfolg zu Beginn, standen die letzten Tage für die Einsatzkräfte unter dem Zeichen einer akribischen Beweissicherung unter teilweise extremer körperlicher Belastung. Neben der Gewährleistung einer gerichtsfesten Dokumentation mussten auch das zur Straftat benutzte technische und logistische Equipment abgebaut, ausgeräumt und der Vernichtung zugeführt werden. Das Gelände musste zudem rund um die Uhr durch Spezialkräfte aus Goslar bewacht werden.“ (lik/dpa)

Ein Teil der offenbar äußerst vitalen Pflanzen in einem Lkw.

Ein Teil der offenbar äußerst vitalen Pflanzen in einem Lkw.

Ein Teil des Gewerbegebietes in Posthof aus der Vogelperspektive. Am oberen Bildrand ist das weitläufige Gelände der Harzer Wurstwaren-Fabrik zu sehen – im Vordergrund sieht man Lkw der Spedition des zu einer langen Haftstrafe verurteilten Othfreseners Jonas H. Foto: Neuendorf

Ein Teil des Gewerbegebietes in Posthof aus der Vogelperspektive. Am oberen Bildrand ist das weitläufige Gelände der Harzer Wurstwaren-Fabrik zu sehen – im Vordergrund sieht man Lkw der Spedition des zu einer langen Haftstrafe verurteilten Othfreseners Jonas H. Foto: Neuendorf

<p>Eine albanische Bande aus NRW soll zwei illegale Cannabis-Plantagen in Liebenburg und Semmenstedt betrieben haben. Pro Jahr hätte dort Marihuana im Wert von rund sechs Millionen Euro produziert werden können, schätzt das niedersächsische Landeskriminalamt. Foto: Neuendorf<strong id="i_editor_text_rf_form_650151908f356_1694585233400" class="nfyb-editor nfyb-editor-standard mce-content-body mce-edit-focus" spellcheck="false"><br></strong></p>

<p>Eine albanische Bande aus NRW soll zwei illegale Cannabis-Plantagen in Liebenburg und Semmenstedt betrieben haben. Pro Jahr hätte dort Marihuana im Wert von rund sechs Millionen Euro produziert werden können, schätzt das niedersächsische Landeskriminalamt. Foto: Neuendorf<strong id="i_editor_text_rf_form_650151908f356_1694585233400" class="nfyb-editor nfyb-editor-standard mce-content-body mce-edit-focus" spellcheck="false"><br></strong></p>

Die Spurensicherung trifft bei der ehemaligen Wurstfabrik im Harz ein. Foto: Neuendorf

Die Spurensicherung trifft bei der ehemaligen Wurstfabrik im Harz ein. Foto: Neuendorf

In diesen Blümenkübeln waren die Cannabis-Pflanzen verstaut. Foto: Polizeiinspektion Goslar

In diesen Blümenkübeln waren die Cannabis-Pflanzen verstaut. Foto: Polizeiinspektion Goslar

Seit den frühen Morgenstunden rollen gelbe Container auf das Gelände in Posthof. Foto: Kasemir

Seit den frühen Morgenstunden rollen gelbe Container auf das Gelände in Posthof. Foto: Kasemir

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