Ruhige Nacht trotz Sturm und Hochwasser im Norden

Hinter einem im Sturm stehenden Windsack hat sich eine Wolkenlücke gebildet. Foto: Thomas Warnack/dpa
Trotz stürmischer Wetterverhältnisse ist die Lage bei Feuerwehr und Polizei in Niedersachsen in der Nacht zu Donnerstag vergleichsweise ruhig geblieben. Es habe nicht mehr Einsätze als gewöhnlich gegeben.
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Hannover. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hatte in der Nacht eine Sturmflutwarnung für die Nordseeküste herausgegeben. Erwartet wurden Pegelstände von bis zu zwei Meter über dem normalen Hochwasser. Größere Auswirkungen aber blieben aus, gegen 4.30 Uhr wurde die Warnung aufgehoben.
Am Mittwoch hatte das Sturmtief „Jitka“ die Einsatzkräfte der Feuerwehren in Niedersachsen herausgefordert. Es habe mehrere Einsätze wegen umgestürzter Bäume und herabgefallener Dachziegel gegeben.

Etwa 15 Feuerwehrleute von Zug I der Stader Feuerwehr sicherten am Mittwoch in Stade Dachpfannen an der Ecke Kurze Straße/Am Sande. Foto: Richter
Die Bahngesellschaft Metronom ließ die Geschwindigkeit ihrer Bahnen wegen des Sturms auf 120 bis 80 Stundenkilometer reduzieren. Deshalb kam es zu Verspätungen im Zugverkehr. An der Küste wurde der Fährverkehr von und zu den Inseln Spiekeroog, Langeoog und Wangerooge wegen des Sturms eingestellt.
Stürmisch soll es bleiben. Der Deutsche Wetterdienst warnt am Donnerstag vor Starkwind an der Nordseeküste bei Temperaturen zwischen sieben und neun Grad.
Stürmische Nacht im Norden
Trotz stürmischer Wetterverhältnisse war es eine vergleichsweise normale Nacht für die Einsatzkräfte im Norden. Ein paar umgefallene Bäume habe es gegeben, aber sonst registrierten die Lagezentren von Polizei und Feuerwehr nicht mehr Einsätze als üblich.
Scandlines meldete am Donnerstagmorgen, dass der Fährbetrieb Rostock - Gedser wieder normal aufgenommen werde. Auch auf der Linie Puttgarden - Rødby fahren die Fähren planmäßig. Züge des Unternehmens Erixx waren aufgrund der Windverhältnisse in der Nacht langsamer unterwegs, so dass es zu Verspätungen im Zugverkehr kam.

Feuerwehrleute räumen im Hamburger Stadtteil Nettelnburg einen Ast von einem auf die Straße gekippten Baum beiseite. In weiten Teilen Deutschlands herrscht stürmisches Wetter. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Am Mittwoch hat das Sturmtief „Jitka“ die Einsatzkräfte im Norden stundenlang beschäftigt. In Elmshorn im schleswig-holsteinischen Kreis Bad Segeberg seien 78 sturmbedingte Notrufe bei der Feuerwehr eingegangen. Dabei sei es meist um umgestürzte Bäume gegangen. In Mecklenburg-Vorpommern hatte es vereinzelte Verkehrsunfälle gegeben, auf der Müritz im Kreis Mecklenburgische Seenplatte war ein Motorboot gekentert.
Stürmisch soll es bleiben. Der Deutsche Wetterdienst warnt am Donnerstag vor Starkwind an der Nord- und Ostseeküste bei Temperaturen zwischen sechs und neun Grad.
Sturmeinsätze im Landkreis Stade
Wie der Landkreis Stade am Donnerstag mitteilte, sei es für die Feuerwehren im Landkreis zu gut zwei Dutzend wetterbedingten Einsätzen gekommen. Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle verzeichnete 26 auf den Sturm zurückzuführende Alarmierungen. Schwerpunkte waren die Hansestadt Stade (acht Einsätze) und die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten (sieben Einsätze). Meist waren Bäume, die auf Straßen und Wege gefallen waren, zu beseitigen.
In Buxtehude gab es eine verletzte Person. Diese sei von einer herabstürzenden Lichtplatte getroffen worden.

Eine Birke war am Mittwoch über den Sprehenweg in Stade gestürzt. Foto: Bethge
Laut Zahlen der Rettungsleitstelle sind die Einsatzkräfte am Mittwoch unter anderem zu folgenden Einsätzen ausgerückt:
- Balje: in Hörne West liegt ein Baum auf der Fahrbahn
- Ein Baum ist auf die B73 bei Burweg/Hechthausen gestürzt
- Drochtersen: Ein Baum droht auf die Nindorfer Straße zu fallen
- Oederquart: Durch den Wind löst sich in Süderende Wellblech von einem Schuppen
- Himmelpforten-Neuland: Im Horner Weg ist ein Baum auf eine Telefonleitung und Fahrbahn gestürzt
- Oldendorf: Baum liegt auf der Straße Siedlung
- Stade: An der B73/Harsefelder Straße liegt bei der Auffahrt Cuxhaven ein Baum auf der Straße
- Guderhandviertel: Baum versperrt die Straße Bergfried
- Krummendeich: Kreuzungsbereich L 111/Neue Chaussee vollständig von Baum blockiert
- Oederquart: Baum stürzt auf die Straße Doesemoor
- Stade: Baum verursacht Schaden an Mehrfamilienhaus in der Freudentheilstraße
Stromausfall in Stade
Etwa 35 Minuten lang war am Mittwochmittag in Stade der Strom im 20 kV-Netz ausgefallen, meldeten die Stadtwerke Stade. Mehrere Straßen im Bereich Bützfleth waren betroffen. Der Grund für den Ausfall war nach Angaben der Stadtwerke ein Sturmschaden an einem Freileitungsmast. Gegen 13.25 Uhr seien alle Haushalte wieder mit Strom versorgt worden.
Hochwasser schränkt Fährverkehr ein
Im Elbegebiet war das Mittag-Hochwasser und das Nachmittag-Hochwasser am Mittwoch etwa 1,5 m höher als das mittlere Hochwasser eintreten. Die Elbfähre Glückstadt-Wischhafen musste zwischenzeitlich den Verkehr einstellen. Die Lühe-Schulau-Fähre verkehrte trotz des Hochwassers im Normalbetrieb.