Anschlag auf Kinder: Immer wieder Messer auf Spielplätzen drapiert
Die Bremer Polizei hat eine Sonderkommission errichtet. Foto: dpa/Symbolfoto
Der Staatsschutz in Bremen ist seit Monaten alarmiert. Jetzt wurde ein Messer sogar in einem Kindergarten platziert. Darauf: eindeutige Symbole.
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Bremen. Nach einem erneuten Messerfund auf einem Spielplatz in Bremen hat der Staatsschutz der Polizei Ermittlungen aufgenommen. Ein sechs Jahre altes Kind hatte das Küchenmesser beim Spielen auf einem Sandplatz einer Kindertagesstätte in der Neustadt entdeckt, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Das Kind blieb unverletzt. Das Messer hatte den Angaben zufolge antisemitische und rechtsextreme Aufschriften und Symbole.
Die Sonderkommission mit dem Namen „Spielplatz“ der Bremer Polizei prüft nun einen Zusammenhang zu ähnlichen, früheren Messerfunden.
Staatsschutz ermittelt nach neuem Messerfund auf Spielplatz in Bremen
Seit Mai 2020 wurden in der Bremer Neustadt immer wieder Messer und spitze Gegenstände auf Spielplätzen gefunden, die etwa mit Klebeband teils an Spielgeräten befestigt waren. Sie waren laut den Beamten so positioniert, dass sie spielende Kinder hätten verletzen können. Die Polizei hatte danach Spielplätze verstärkt kontrolliert.
Die Ermittler gehen zudem davon aus, dass die Messerfunde im Zusammenhang mit Briefen mit verdächtigem Pulver an Parteibüros stehen. Die Briefe waren an Büros verschiedener Parteien in Bremen und Göttingen verschickt worden. Die Polizei nimmt an, dass für die Taten ein und derselbe Täter verantwortlich ist.
Profiler haben sich intensiv mit dem Täter beschäftigt und beschreiben ihn wie folgt:
- Männlich, von mittlerem Alter
- hat gute Deutschkenntnisse
- besitzt eine Grundfitness
- ist vermutlich berufstätig
Nach dem neuen Fund vom Mittwoch sucht die Kriminalpolizei nun Zeugen, die verdächtige Personen zwischen Dienstagnachmittag und Mittwochvormittag in der Bochumer Straße beobachtet haben.