Start in die Saison: So funktioniert die Wassermühle

Ab dem 1. Mai dreht sich das Wasserrad im Mühlenmuseum Moisburg wieder. Foto: FLMK
Vom alten Handwerk bis zur heutigen Bio-Landwirtschaft: Die Außenstellen des Freilichtmuseums am Kiekeberg eröffnen am 1. Mai die Saison mit Müllerhandwerk, Wagenbau, Landleben und historischen Feuerwehrfahrzeugen.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Zu den Außenstellen gehören das Mühlenmuseum Moisburg, die Museumsstellmacherei Langenrehm, der Museumsbauernhof Wennerstorf und das Feuerwehrmuseum Marxen. Die Saison dauert von Mai bis Oktober.
Mühlenmuseum Moisburg
Wie funktioniert eine Wassermühle? Im 300 Jahre alten Fachwerkhaus des Mühlenmuseums Moisburg am Estewanderweg (Auf dem Damm 10, Moisburg) erleben Besucher eine der letzten funktionstüchtigen Wassermühlen in der Region. Ab dem 1. Mai setzt sich das Mühlrad wieder in Bewegung. Die Besucher sehen, wie der Müller mit der Technik von 1930 aus Roggenkorn Schrot mahlt. Das Mühlencafé lockt mit der Moisburger Mühlentorte in die Mahlgaststube.
Das Mühlenmuseum feiert sein 300. Jubiläum, deshalb sehen Besucher zum Auftakt und an allen Mai-Sonntagen den Moisburger Reichstaler, der zwischen 1622 und 1626 vor Ort geprägt wurde.
Beim Saisonbeginn am 1. Mai lernen Kinder beim Mahlen an der Handmühle Wissenswertes über verschiedene Getreidesorten. Mit einer Museumspädagogin stellen Kinder kleine Mühlen und Mühlenbilder her. Zwischen 11 und 17 Uhr setzt sich das schwere Wasserrad in Gang, und ehrenamtliche Müller zeigen, wie aus Getreide Schrot entsteht. Zum Saisonauftakt haben alle Bewohner von Moisburg gegen Vorlage ihres Personalausweises freien Eintritt. Geöffnet ist sonntags von 11 bis 17 Uhr.
Museumsstellmacherei Langenrehm
Wie wurden früher Räder hergestellt? In der Museumsstellmacherei Langenrehm am Heidschnuckenweg (Kabenweg 7, Rosengarten-Langenrehm) erleben Besucher, wie die Stellmacherfamilie Peters in den 1930er Jahren Karren aus Holz herstellte. In der Werkstatt und im Garten sehen Interessierte ehrenamtlichen Stellmachern zu, die eine Radmaschine, eine Hebelade und ein Horizontalsägegatter vorführen. Das Café Peters bietet Kaffee und hausgemachte Buchweizenrollen an.
Bei der Saisoneröffnung am 1. Mai entdecken Besucher beim „Tag des Stellmachers“ von 11 bis 17 Uhr Karren, Kutschen, Wagen und Leitern. Sie schauen den ehrenamtlichen Stellmachern bei der Bedienung der alten Maschinen über die Schulter.
Von 13 bis 16 Uhr tauchen Interessierte mit der Märchenerzählerin Susanne Scheel in die Welt der Baumgeister, Weberschiffchen und goldenen Gänse ab. Zu jedem Märchen gibt es kreative Mitmachangebote. Die Holzbildhauerin Antje Eickmeier führt die Fertigung von Hausinschriften vor. Geöffnet ist immer sonntags von 10 bis 17 Uhr.
Museumsbauernhof Wennerstorf
Wie lebte eine Bauernfamilie früher? Im Museumsbauernhof Wennerstorf (Lindenstraße 4, Wennerstorf) erkunden Besucher die 400 Jahre alte Hofanlage mit ihren Wohnräumen im Zustand der 1930er Jahre. Im Garten leben alte Haustierrassen wie Moorschnucken und gelbe Ramelsloher Hühner.
Die neue Sonderausstellung „Lilli Marleen - ein Schlager macht Geschichte“ zeigt im Museumsbauernhof die Entstehung des Liedes „Lilli Marleen“, das populärste Lied des Zweiten Weltkriegs, und seine Verbreitung. Die Ausstellung ist jeden Sonntag geöffnet. Auf dem Museumsbauernhof spielen Kinder im Garten oder basteln und werken beim „Hofvergnügen“, während Eltern oder Großeltern Kaffee und Kuchen in Elieses Hofcafé genießen.
Noch heute ist der Museumsbauernhof ein Landwirtschaftsbetrieb: Mitarbeiter mit Behinderung bauen Bio-Gemüse an und verkaufen die selbst verarbeiteten Produkte im Hökerladen. Begehrt sind im Mai auch die Jungpflanzen für den eigenen Garten. Zur Saisoneröffnung am 1. Mai basteln Kinder mit einer Museumspädagogin von 13 bis 17 Uhr Tiermasken. Geöffnet ist dienstags bis freitags von 10 bis 16.30 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr.
Feuerwehrmuseum Marxen
Das Feuerwehrmuseum Marxen (Hauptstraße 20, Marxen) öffnet am 1. Mai und an ausgewählten Sonn- und Feiertagen von 10 bis 16 Uhr seine Tore für Besucher. Vom Ledereimer bis zum Tanklöschfahrzeug sehen Interessierte auf 750 Quadratmetern verschiedene Fahrzeuge, Feuerlöscher, Helme und Handdruckspritzen. Einzelne Ausstellungsbereiche widmen sich den Tragkraftspritzen, Feuerlöschern und der früheren Feuerlöschpolizei.
Der Eintritt ins Mühlenmuseum, in die Museumsstellmacherei, und ins Feuerwehrmuseum beträgt 3 Euro, auf dem Museumsbauernhof ist er außer an Aktionstagen frei. Besucher unter 18 Jahren haben immer freien Eintritt in diesen Museen. (bt)