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Artenschutz

Süßes oder Saures: Halloween-Gäste der besonderen Art

Auch Florfliegen suchen in der kalten Jahreszeit Schutz in Gebäuden.

Auch Florfliegen suchen in der kalten Jahreszeit Schutz in Gebäuden. Foto: NABU/Helge May

Hexen, Vampire und Gespenster: Halloween steht vor der Tür. Neben den klassischen Gruselgestalten tauchen vermehrt auch Marienkäfer, Wanzen und Co. in den Häusern auf.

Von Redaktion Freitag, 31.10.2025, 15:00 Uhr

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Landkreis. Die kleinen Krabbler sind allerdings nicht auf Süßes aus, sondern suchen lediglich ein gemütliches Plätzchen zum Überwintern. Statt sich vor ihnen zu gruseln, sollten Groß und Klein ihnen helfen. Denn sie sind für das Ökosystem unverzichtbar.

„Insekten sind die stillen Architekt*innen unseres Ökosystems“, teilt Jana Jensen, Leiterin der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser und Nabu-Insektenscout, mit. „Sie bestäuben Pflanzen, verbessern die Bodenqualität und dienen als natürliche Schädlingsbekämpfer. Gleichzeitig sind sie eine wichtige Nahrungsquelle für viele andere Tiere. Wenn diese Grundlage fehlt, gerät das gesamte ökologische Gleichgewicht ins Wanken. Auch wenn sie jetzt im Herbst ins Haus kommen und uns manchmal lästig erscheinen, erinnern sie uns doch daran, wie eng unser Leben mit der Natur verflochten ist.“

Rückzugsorte für Insekten schaffen

Wer den kleinen Gästen etwas Gutes tun möchte, kann auch im Garten oder auf dem Balkon einfache Rückzugsorte schaffen. Dafür müssen lediglich verblühte Stauden stehen bleiben oder Laub- und Reisighaufen angelegt werden. Auch Benjeshecken oder kleine Totholzstapel bieten wertvolle Unterschlupfmöglichkeiten. Selbst auf dem Balkon lässt sich in einer Ecke oder einem Blumentopf mit etwas Laub oder Holz ein Mini-Überwinterungsplatz einrichten.

Besonders häufig suchen Siebenpunkt- und Asiatische Marienkäfer, Amerikanische Kiefernwanzen, Baumwanzen, Florfliegen sowie Schmetterlinge wie Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs in der kalten Jahreszeit Schutz in Gebäuden.

Überwintern im Keller oder Schuppen

„Wohnzimmer oder andere warme Räume eignen sich jedoch nicht für die Überwinterung von Insekten“, erklärt Jensen. „Solange es draußen noch nicht zu kalt ist, können sie einfach vorsichtig in den Garten oder in einen nahe gelegenen Park gesetzt werden. Wird es draußen bereits frostig, sollten sie besser in einem kühlen, frostfreien Raum wie Keller oder Schuppen untergebracht werden - zum Beispiel in einer mit Laub gefüllten Kiste. In warmen Räumen besteht die Gefahr, dass sie aus ihrer Winterruhe erwachen, ihre Energiereserven verbrauchen und schließlich verhungern.“

Weitere Infos: www.NABU-Elbe-Weser.de. (sal)

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