Bauernproteste: 5000 versammeln sich auf Flugplatz im Norden

Die Polizei sprach von rund 5000 Fahrzeugen und einem friedlichen Verlauf. Foto: Georg Wendt/dpa
Die Proteste der Landwirte halten auch an diesem Wochenende im Norden an. In Schleswig-Holstein zeigt eine Großkundgebung, was die Republik am Montag in Berlin erwartet.
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Hohenlockstedt. Mehrere Tausend Teilnehmer sind am Sonnabend zu einer Demonstration gegen die Politik der Bundesregierung auf den Flugplatz „Hungriger Wolf“ in Hohenlockstedt (Kreis Steinburg) gekommen. Die Polizei sprach von rund 5000 Fahrzeugen und einem friedlichen Verlauf. Mehrere Hundert Fahrzeuge seien nicht rechtzeitig auf das Gelände gekommen, so dass es teilweise zu Verkehrsbehinderungen auf der B77 (Itzehoe-Rendsburg) gekommen sei.
Organisiert wurde die Demonstration auf dem Gelände des früheren Heeresfliegerstützpunkts und heutigen zivilen Flugplatzes vom Verein „Land schafft Verbindung“. Zur Teilnahme aufgerufen hatte auch der Baugewerbeverband Schleswig-Holstein. Auf Transparenten waren Parolen zu sehen, wie „Unser Land wird nicht regiert, sondern ruiniert“ oder „Ohne Bauern kein Korn“. Landwirte fordern die Rücknahme der beschlossenen stufenweisen Abschaffung der Agrardiesel-Vergünstigung. Die Bauwirtschaft fordert einen 14 Punkte umfassenden Katalog von Maßnahmen zur Unterstützung der Branche.

Der Baugewerbeverband Schleswig-Holstein rief zur Großdemonstration der Baubetriebe auf. Foto: Georg Wendt/dpa
Eine weitere Demonstration mit rund 700 Traktoren zog nach Angaben der Polizei von Ratzeburg bis Lübeck und wieder zurück.
Mehr als 2000 Menschen demonstrieren in Aurich - Kreuzung blockiert
Landwirte, Handwerker und Unternehmer haben mit ihren Fahrzeugen im ostfriesischen Aurich gegen die Politik der Bundesregierung demonstriert. Insgesamt rund 850 Fahrzeuge, darunter Trecker, Laster und Transporter, fuhren am Sonnabend durch die Innenstadt, wie eine Polizeisprecherin sagte. Zwischen 2000 und 2500 Menschen nahmen nach Schätzungen der Beamten an der angemeldeten Demonstration teil. Der Umzug verlief bis zum Sonnabendmittag friedlich, sagte die Sprecherin. Allerdings kam es in der Stadt zu Verkehrsbehinderungen. Eine wichtige Kreuzung wurde von den Fahrzeugen zeitweise blockiert.
Zwei Tage vor der geplanten Großkundgebung der Bauern in Berlin haben sich Landwirte auf der Straße des 17. Juni mit ihren Traktoren versammelt. Rund 100 Traktoren, 35 Anhänger, 20 Lastwagen und zwischen 100 bis 150 Personen zählte die Polizei laut eigenen Angaben am Samstagnachmittag in der Nähe des Brandenburger Tors. Die Straße des 17. Juni zwischen dem großen Stern und dem Brandenburger Tor sei gesperrt worden.
Bereits am Freitagabend waren erste Landwirte zu der Großkundgebung in Berlin eingetroffen. Für Autofahrer war es eine Herausforderung, mit ihren Wagen durchzukommen. Der Bauernverband und seine Landesorganisationen haben für Montag zur Großdemonstration aufgerufen. Tausende Teilnehmer werden erwartet. Unterstützt wird der Protest von der Transportbranche, Lastwagenfahrern und Spediteuren.