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TikTok schränkt Reichweite von AfD-Politiker Krah ein - Videos gesperrt

Maximilian Krah (links), Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, macht Fotos mit Teilnehmenden des politischen Aschermittwochs der AfD. Die Plattform Tiktok hat die Reichweite des Politikers nun eingeschränkt.

Maximilian Krah (links), Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, macht Fotos mit Teilnehmenden des politischen Aschermittwochs der AfD. Die Plattform Tiktok hat die Reichweite des Politikers nun eingeschränkt. Foto: Daniel Löb/dpa

AfD-Spitzenpolitiker Maximilian Krah kommt im April nach Buxtehude. Der Rechtsaußen-Politiker macht unter anderem auf Tiktok radikal Wahlwerbung, jetzt hat Tiktok die Reichweite Krahs massiv gedrosselt - und Videos von ihm wegen Hassreden gesperrt.

Von dpa Dienstag, 19.03.2024, 19:25 Uhr

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Buxtehude. Die Kurzvideo-Plattform TikTok hat die Reichweite des AfD-Spitzenpolitikers Maximilian Krah gedrosselt. Aufgrund wiederholter Verstöße gegen die Richtlinien der Plattform seien die Nutzer informiert worden, dass zukünftige Videos, die Krah poste, nicht für den „Für dich-Feed“ empfohlen werden können, sagte eine Sprecherin des chinesischen Konzerns am Dienstag auf Anfrage. Dies bedeutet, dass seine Videos nicht mehr an die Nutzer ausgespielt werden, die seinem Konto nicht folgen.

Seit gut einer Woche haben die Videos von Krahs Profil wenige Tausend Aufrufe, in den Monaten zuvor waren es noch meist deutlich mehr als Hunderttausend. Seit wann die Einschränkungen für sein Konto greifen, sagte die Sprecherin nicht. Die Maßnahmen sollen für einen Zeitraum von 90 Tagen gelten. Nähere Details zu den Verstößen nannte sie nicht. Zuvor hatte der „Spiegel“ berichtet.

Hatespeech: Tiktok sperrt fünf Videos

TikTok ist die einzige international erfolgreiche Online-Plattform, die nicht aus den USA stammt. In den USA gibt es - wie auch in Europa - die Sorge, die App könne zum Sammeln von Informationen über Nutzer durch chinesische Behörden oder für politische Einflussnahme missbraucht werden. Regierungen mehrerer Länder sowie die EU-Kommission untersagten die Nutzung von TikTok auf Diensthandys.

Krah, der auch AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl im Juni ist, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass seine Reichweite auf der Plattform gedrosselt wurde. Außerdem habe TikTok fünf Videos von ihm gesperrt - mit der Begründung sie enthielten „Hatespeech“ (deutsch: Hassrede) und „hateful behaviour“ (deutsch: hasserfülltes Verhalten). Welche Aussagen bemängelt wurden, sei ihm nicht nachvollziehbar.

Europawahl: AfD-Spitzenkandidat auf der Halepaghen-Bühne

AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah kommt wie berichtet im April in die Halepaghen-Aula. Nachdem die Veranstaltung öffentlich gemacht wurde, entflammte in Buxtehude wieder die Diskussion darum, ob Parteipolitische Veranstaltung an der HPS oder im Forum des Gymnasiums Süd stattfinden sollten oder nicht. Die Elternvertreter der betroffenen Schulen wehren sich seit Jahren dagegen, dass Parteien die Gebäude nutzen können. Durch die neue AfD-Veranstaltung hat das Thema eine neue Dynamik bekommen.

Im Bezug auf die AfD wird Elternvertreterin Undine Rehder deutlich: „Es macht was mit den Kindern, wenn diese Partei an ihrer Schule auftreten darf.“ Mit Krah holt die vom Verfassungsschutz beobachtete Partei den Spitzenkandidaten für die im Juni anstehende Europawahl nach Buxtehude.

Seit vergangenem Jahr ist der AfD-Spitzenkandidat äußerst aktiv in den sozialen Medien, auch auf Tiktok. „Die Bundesregierung hasst dich“, „Deine Mutter wird im Alter arm sein“, „Echte Männer sind rechts“. In maximal 60-sekündigen Videos spricht Krah hier direkt eine junge, überwiegend männliche Zielgruppe mit rechtsextremen, rassistischen und sexistischen Botschaften an - untermalt mit dramatischen Klavierklängen und Desinformation.

Mit mehr als 38.000 Followern und Zehntausenden Aufrufen pro Video erreichte Krah so auch potenziell minderjährige Erstwähler für die anstehende Europawahl - bis Tiktok die Drosselung in ein paar Monaten aufhebt werden es allerdings deutlich weniger sein. (dpa/sb/bat)

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