Trainingslager statt Transfers: So geht es beim HSV weiter

Hamburgs Trainer Merlin Polzin coacht sein Team an der Seitenlinie. Foto: Axel Heimken/dpa
Die Trainerfrage ist geklärt. Sein großes Ziel hat der Hamburger SV aber noch immer nicht erreicht. Auch für Merlin Polzin gibt es in der Rückrunde nur eine Devise.
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Hamburg. Das ging schnell. Nicht einmal 24 Stunden nach dem letzten Spiel des Jahres gegen Greuther Fürth (5:0) verkündete der Hamburger SV: Merlin Polzin wird vom Interims- zum Cheftrainer befördert. Doch wie geht es beim ewigen Aufstiegsfavoriten der 2. Fußball-Bundesliga jetzt weiter?
Transfers
Eines der Argumente pro Polzin war: Der 34-Jährige hat es in den vergangenen vier Spielen geschafft, das große Potenzial zu nutzen, das dieser Kader ohnehin schon hat. Selke, Richter, Karabec oder Dompé: Im Aufgebot des HSV steckt mehr Erstliga- und teilweise Europa-League-Erfahrung als bei jedem anderen Zweitligisten.
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Weitere Neuzugänge sind im Winter deshalb nicht geplant. Auch nicht als Reaktion auf die schweren Verletzungen im Angriff (Robert Glatzel) und im Tor (Matheo Raab). In der Transferfrist bis zum 31. Januar wird es deshalb vor allem darum gehen, Reservisten wie Moritz Heyer, Levin Öztunali oder Anssi Suhonen abzugeben.
Vorbereitung
Ex-Coach Steffen Baumgart wollte die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte in Hamburg absolvieren. Nach dem Trainerwechsel plant der HSV nun aber doch, im Januar ein einwöchiges Trainingslager in der Türkei zu absolvieren. Die Rückrunde der 2. Bundesliga beginnt am 18. Januar mit dem Topspiel gegen Tabellenführer 1. FC Köln (20.30 Uhr/Sky und Sport1).
Saisonziel
Der HSV hat nur ein Ziel: Nach sechs vergeblichen Versuchen endlich den Aufstieg in die erste Liga zu schaffen. Allein daran wird auch Polzin gemessen. Deshalb gilt seine Beförderung zum Cheftrainer auch vorerst nur bis zum Saisonende.
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Pro Polzin
Acht Punkte aus vier Spielen: Merlin Polzin erreichte in seiner kurzen Zeit als Interimscoach einen höheren Punkteschnitt (2,0) als seine Vorgänger Baumgart (1,60) und Tim Walter (1,84). Für den langjährigen Co-Trainer sprachen aber auch: Das klare Bekenntnis von Führungsspielern wie Sebastian Schonlau („Es passt zwischen Merlin und der Mannschaft“) oder Jonas Meffert. („Wir haben heute auch für Merlin gewonnen“). Und das Fehlen einer überzeugenden Alternative. Lukas Kwasniok hätte vom SC Paderborn keine Freigabe bekommen. Danny Röhl wollte in England bei Zweitligist Sheffield Wednesday bleiben.