Urabstimmung über Ärzte-Streik an Kliniken

Die Tarifgespräche über mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte in Krankenhäusern stocken. Foto: Marijan Murat/dpa
Der nächste Tarifkonflikt spitzt sich zu - und er droht auch die Elbe Kliniken zu treffen. Die Ärztegewerkschaft stellt jetzt die Weichen in Richtung Arbeitskampf.
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Berlin/Stade/Buxtehude. In der Tarifrunde für die Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken will die Gewerkschaft Marburger Bund den Druck weiter erhöhen. Die große Tarifkommission beschloss eine Urabstimmung über „umfangreiche Arbeitskampfmaßnahmen“ im neuen Jahr. Das Ergebnis soll vor Weihnachten bekanntgegeben werden. Die Vorsitzende Susanne Johna sagte, die Arbeitgeber nähmen die Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern offensichtlich nicht ernst. „Darauf müssen und werden wir die entsprechende Antwort geben.“ In den nächsten Wochen sind demnach auch bereits regionale Warnstreiks möglich.
Im Spätsommer August/September waren bereits Ärzte an den Elbe Kliniken in Stade und Buxtehude aufgerufen, sich am Protest zu beteiligen. Dabei ist die letzte Tarifeinigung noch gar nicht lange her. Im Mai 2023 war ein Gehaltsplus von insgesamt 8,8 Prozent beschlossen worden. Dazu gab es eine Inflationsausgleichszahlung von 2500 Euro. Der Laufzeit der Vereinbarung endet jedoch nach 18 Monaten.
2023 hatte es bereits Warnstreiks an den Elbe Kliniken gegeben; Operationen mussten verschoben werden.
So viel Gehalt mehr die Ärzte-Gewerkschaft fordert
Aktuell hat die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) in der fünften Verhandlungsrunde ein Angebot vorgelegt, das unter anderem ein Gehaltsplus von 5,5 Prozent enthält. Die Tarifkommission der Gewerkschaft wies das Angebot als inakzeptabel zurück und monierte mehrere vorgesehene Monate ohne Erhöhung.
Der Marburger Bund fordert für die 60.000 Ärztinnen und Ärzte 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr und eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit. In der Tarifrunde hatte es bereits Warnstreiks gegeben.