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Sicherheit

Verkehrswacht: Viele Kinder können nicht Rad fahren

Dass Kinder in der Grundschule sicher auf dem Rad unterwegs sind, ist längst nicht mehr selbstverständlich. (Archivbild)

Dass Kinder in der Grundschule sicher auf dem Rad unterwegs sind, ist längst nicht mehr selbstverständlich. (Archivbild) Foto: Marius Becker/dpa

Balancieren, Klettern, Slalomlaufen: Bei vielen Kindern klappt das nicht mehr - mit gefährlichen Folgen für den Straßenverkehr.

Von dpa Mittwoch, 06.11.2024, 16:20 Uhr

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Berlin. Grundschulkinder können nach Einschätzung der Präsidentin der Verkehrswacht, Kirsten Lühmann, immer schlechter Fahrrad fahren. Grund dafür sei häufig fehlendes Körpergefühl, wie Lühmann der Deutschen Presse-Agentur sagte. Viele Kinder hätten schon beim Balancieren, Klettern oder Slalomlaufen Probleme. „Und wenn sie die Grundlagen nicht haben, dann wird es auch schwierig mit dem Fahrradfahren. Und dann wird es auch schwierig mit dem sicheren Fahren.“

Lühmann verwies auf Erkenntnisse der Bundesanstalt für Straßenwesen, wonach rund die Hälfte aller Kinder vor dem Fahrradfahren ein Laufrad gehabt habe - dies wirke sich sehr positiv auf die Mobilität aus. Eine weitere Feststellung sei allerdings, dass rund ein Drittel der Eltern die eigenen Kinder nicht oder nur wenig dabei unterstütze, Fahrradfahren zu lernen. 

In Städten sind die motorischen Probleme von Kindern größer als auf dem Land

Viele Ortsvereine der Verkehrswacht hätten sich deshalb selbst Materialien erstellt, um bereits im Kindergarten Körpergefühl zu vermitteln. „Da geht es um Balancieren, da geht es um Slalomlaufen und all solche Dinge, wo wir früher gesagt haben: Das haben wir doch auf dem Spielplatz oder im Garten oder sonst wo.“ In Städten seien die Probleme gravierender. „Aber auch auf dem Land stellen wir fest, die motorischen Fähigkeiten von Kindern nehmen ab.“

Ein weiteres Problem sei, dass nicht mehr alle Kinder ein Fahrrad hätten. Die Verkehrswacht habe deshalb die Spendenaktion „100 Jahre - 1.000 Räder“ ins Leben gerufen. Dabei bittet der Verein zu seinem 100-jährigen Bestehen in diesem Jahr um Spenden, damit er Jugendverkehrsschulen mit neuen Fahrrädern und Helmen ausstatten kann.

Kirsten Lühmann ist Polizeibeamtin und saß für die SPD im Bundestag. (Archivbild)

Kirsten Lühmann ist Polizeibeamtin und saß für die SPD im Bundestag. (Archivbild) Foto: Lisa Ducret/dpa

Die Verkehrswacht ist ein Verein mit rund 60.000 Mitgliedern, der sich dafür einsetzt, dass Menschen jeden Alters sicher im Straßenverkehr unterwegs sein können. Sie wurde am 3. November 1924 in Berlin gegründet und hatte schon damals das Ziel, die Verkehrssicherheit zu fördern und Verkehrsunfälle zu vermeiden. 

Bei einer Hauptversammlung in Berlin wurde sie am Mittwoch einstimmig zur neuen Präsidentin der Verkehrswacht gewählt. Die 60 Jahre alte Polizeibeamtin saß für die SPD im Bundestag.

C
Carl-Heinz Thor Straten Wolf
06.11.202409:11 Uhr

Und diese armen Wichte wollen ohne motorische Fähigkeiten im zarten Alter von 17/18 Jahren eine Prüfung ablegen die sie berechtigt ein Auto zu fahren, umfallen können sie zwar nicht durch vier Räder, aber mir wird trotzdem Angst und Bange. Man kann nicht alles vom Handy etc. lernen, vielleicht mal darüber nachdenken. Viel Glück wünsche ich allen.

J
Jochen Mextorf antwortete am
06.11.202419:40 Uhr

Bald geht es wieder zum "Bund". Über Hecken und Zäune und durch den Matsch. Gelobt sei, was hart macht.

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