Zähl Pixel
Prozess

Verletzung von Dienstgeheimnissen: Justizobersekretärin in Hamburg vor Gericht

Ein Mikrofon in einem Gerichtssaal.

Ein Mikrofon in einem Gerichtssaal.

Sie soll Informationen über Ermittlungsverfahren, Anklageschriften und Haftdaten weitergegeben haben: Eine Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft muss sich von Dienstag an vor dem Hamburger Amtsgericht wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen in 19 Fällen verantworten.

Freitag, 07.04.2023, 08:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Die 58 Jahre alte Justizobersekretärin soll wiederholt unberechtigt Daten aus dem staatsanwaltschaftlichen Auskunftssystem abgefragt zu haben.

Sie habe die Informationen an eine Gruppe von Betäubungsmittelhändlern, beziehungsweise ihre eigenen Familienmitglieder, weitergeleitet haben, um sie zu warnen, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Drogenhändler geholfen

Laut Anklagebehörde geht es um den Zeitraum September 2016 bis März 2021. Die Frau soll die Informationen im Auftrag des Lebensgefährten ihrer Tochter eingeholt haben. Er und ein weiterer Mann bildeten den Ermittlungen zufolge den Kern der Betäubungsmittelhändler.

Im Mai 2022 hatte schon einmal eine Angestellte der Staatsanwaltschaft vor Gericht gestanden. Wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses verurteilte das Landgericht Hamburg sie zu einer Geldstrafe. Nach Überzeugung der Strafkammer fragte die Angeklagte den Stand eines Ermittlungsverfahren ab und gab die Information an ihren Lebensgefährten weiter, einen Drogenhändler. (dpa)

Weitere Artikel

T Irmelin Sloman: „Das Chilehaus ist für mich wie Magie“

Wir treffen Irmelin Sloman zum Interview am Chilehaus – wo sonst? Ihr Urgroßvater, der „Salpeter-König“ Henry B. Sloman, ließ das inzwischen ikonische Kontorhaus, in das sie sich als Kind schockverliebte, vor exakt 100 Jahren bauen.