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Ausstellung

Vier Künstler stellen im Buxtehuder Kulturforum aus

Die Bilder von Kristof Meyer sind wie Bühnen, auf denen Menschen, Tiere und Musikanten auftreten.

Die Bilder von Kristof Meyer sind wie Bühnen, auf denen Menschen, Tiere und Musikanten auftreten. Foto: Kulturforum

In einer Ausstellung mit dem Titel „Figur im Raum - 4 Positionen“ zeigt das Kulturforum am Hafen in Buxtehude Werke von Wolfgang Lüttgens, Kristof Meyer, Natalia Pedernera und Matthias Weber.

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Von Sabine Lohmann
Montag, 08.07.2024, 15:00 Uhr

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Buxtehude. In den meisten Kunstakademien gehört das Aktzeichnen zum Standardprogramm der Grundlehre. Die menschliche Figur in ihrer anatomischen Proportionalität aus verschiedensten Blickwinkeln gezeichnet ist für Bildhauer Grundübung für das bildnerische Sehen.

So auch für Wolfgang Lüttgens und Matthias Weber in den 80er Jahren an der Fachhochschule Aachen. Trotzdem suchten beide einen Professor aus, der dieses Genre weniger anatomisch exakt lehrte, sondern seinen Fokus auf das allgemein Bildnerische legte. Bei Professor Günther Knipp belegten beide Kurse, die den Fokus auf das Thema Figur im Raum legten.

Hier entstanden Arbeiten, die das Hauptaugenmerk auf die Komposition und das Spannungsfeld zwischen Figur und Bildraum legen.

Wolfgang Lüttgens.

Wolfgang Lüttgens. Foto: Kulturforum

Wolfgang Lüttgens: Großformatige Malereien

Bei Wolfgang Lüttgens entstanden großformatige Malereien auf Papier, die den Akt auf das Wesentliche reduzieren und abstrahieren und mit sparsamen Angaben den umgebenden Bildraum gleichbedeutend wichtig darstellen. Der Wechsel zwischen malerischen und zeichnerischen Bildelementen führt in diesen Arbeiten zu einem spannungsreichen Dialog. Auch der Wechsel von amorphen und grafisch exakten Formen spielt in diesen Werken eine bedeutende Rolle.

Natalia Pedernera.

Natalia Pedernera. Foto: Kulturforum

Matthias Weber: Arbeiten in Schwarz und Weiß

In den auf Schwarz und Weiß reduzierten Arbeiten von Matthias Weber ist ein ähnliches Anliegen erkennbar. Die zwischen Zeichnung und Malerei angelegten Werke bekommen ihren Reiz durch den Bildgrund. Weber arbeitete ausschließlich auf braunem Packpapier, auf dem die schwarzen und weißen Lasuren farbige Facetten bilden.

Diesen Studienarbeiten stehen zwei junge Positionen gegenüber, die das Thema Figur im Raum ganz anders interpretieren.

Kristof Meyer.

Kristof Meyer. Foto: Kulturforum

Kristof Meyer: Bilder wie Bühnen

Kristof Meyer benutzt in seiner Malerei architektonische Situationen, um seine Bilder wie Bühnen aufzubauen. Gebäude und Plätze, bunt gemischt durch alle Baustile und Epochen, wirken wie Kulissen, zwischen denen eine Melange aus Menschenfiguren, Tieren, Musikanten, abstrakten Elementen und alltagstauglichem Interieur die Szene bespielt. Diese nahezu surrealistischen Bildlandschaften verwandeln sich im Klein- und Großformat zu puzzleartigen, überraschenden Bildkonstruktionen.

Matthias Weber.

Matthias Weber. Foto: Kulturforum

Natalia Pedernera: Zwischen Chaos und Ordnung

Komplettiert wird die Ausstellung durch die Arbeiten der erst 20-jährigen Natalia Pedernera mit ihren spontan zusammengestellten Bildarrangements. Ihr respektloser Umgang mit Bildgründen und Materialien, vorne und hinten bemalten Glasscheiben, Bildfindungen zwischen Collage, Textelementen und figürlichen Darstellungen ist inhaltlich von einer Verortung des Menschen im Raum gekennzeichnet. Zwischen Selbstporträt und Piktogramm, Spraydose und Ölfarbe, Chaos und Ordnung springen diese Bilder in ihren eigenen Raum.

Die Ausstellung kann vom 21. Juli bis 18. August sonntags zwischen 14 und 18 Uhr besichtigt werden sowie nach Vereinbarung unter 04161/502556 oder info@kulturforum-hafen.de. Der Eintritt ist frei. (sal)

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