Zähl Pixel
Prozess

Psychiater sagt vor Gericht aus: Soldat bereut Vierfach-Mord von Scheeßel nicht

Der Angeklagte steht neben seinem Verteidiger René Lancker im Gerichtssaal im Landgericht Verden.

Der Angeklagte steht neben seinem Verteidiger René Lancker im Gerichtssaal im Landgericht Verden. Foto: Sina Schuldt/dpa

Was ging in dem Soldaten vor, als er mutmaßlich vier Menschen erschoss? Vor Gericht gibt ein Psychiater Einblicke.

Von dpa Mittwoch, 02.10.2024, 13:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Scheeßel. Im Prozess um eine Mordserie ist ein Psychiater überzeugt, dass der Angeklagte die Taten nicht bereut. Eine Aussage des Soldaten gehe ihm nicht mehr aus dem Kopf, sagte Chefarzt Christian Riedemann am Landgericht Verden. „Die Menschen, die ich verantwortlich mache, sind nicht mehr da. Seitdem kann ich besser essen und schlafen“, zitierte der Psychiater aus einem Gespräch mit dem Angeklagten. Der 33-Jährige soll vier Menschen aus dem Umfeld seiner damaligen Ehefrau erschossen haben.

Mord war von langer Hand geplant

Der Soldat habe die Opfer für das Scheitern seiner Ehe verantwortlich gemacht, schilderte Riedemann. Ihren Tod habe er lange geplant und schließlich in die Tat umgesetzt. Das habe bei dem Angeklagten ein Gefühl der Befriedigung ausgelöst, „keine Reue oder Traurigkeit“. Nur den Tod eines dreijährigen Mädchens habe der Deutsche nicht gewollt, meinte der Psychiater. „Die Kindstötung tat ihm spürbar leid.“

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ging der Fallschirmjäger in der Nacht zum 1. März wie bei einem Häuserkampf vor, getrieben aus Hass und Rache. Er soll in die Häuser der Opfer im Landkreis Rotenburg eingedrungen sein. In Scheeßel habe der Deutsche den 30 Jahre alten neuen Lebensgefährten seiner früheren Partnerin und dessen 55-jährige Mutter ermordet. Danach soll der Soldat in Bothel die 33 Jahre alte beste Freundin seiner getrennt lebenden Ehefrau und deren dreijährige Tochter erschossen haben. (dpa)

Weitere Artikel

ICE bleibt im Landkreis Harburg liegen

Rund 300 Fahrgäste müssen am Mittag auf der Strecke zwischen Hamburg und Lüneburg einen ICE verlassen. Sie können in einen Ersatzzug umsteigen. Was ist passiert?

Archäologen-Zorn wegen U-Boot-Bergung

Nach 106 Jahren bergen Experten ein deutsches U-Boot aus der Nordsee. Doch es zerbricht dabei. Kritik an dem Vorgehen kommt jetzt aus der Wissenschaft. Was das Bundesamt zu dem Fall sagt.