Vom (Aber-)Glauben an Untote: Abendveranstaltungen zur Ausstellung „UNTOT“

Wiedergänger verlassen ihr Grab (Ausschnitt eines Bildes um 1500). Foto: Bayerische Staatsbibliothek, München
Archäologie der lebenden Toten, Magien des Todes und Geisterjagd - darum geht es in drei Abendveranstaltungen zum Thema „(Aber-)Glauben an Untote“ im Rahmen der Ausstellung „UNTOT. Archäologie BISS Popkultur“ im Schwedenspeicher-Museum in Stade.
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Stade. Die jahrhundertealte und weit verbreitete Furcht vor Vampiren, Wiedergängern und Nachzehrern fußt auf einer Vorstellung vom Jenseits und geht gleichzeitig davon aus, dass dazu nicht allen Zugang gewährt wird. Es gab und gibt einen Glauben an Untote, die anderen nach dem Leben trachten. Die Ausstellung im Museum Schwedenspeicher „UNTOT. Archäologie BISS Popkultur“ spürt dem Glauben an Wiedergänger und seinem Nachhall in der Kulturgeschichte nach. Drei Abendveranstaltungen im Februar und März widmen sich dem historischen (Aber-)Glauben an den lebenden Leichnam und seinem Fortwirken bis in die Gegenwart.
Über „Die Archäologie der lebenden Toten“
Seit langem erforscht Kreisarchäologe Daniel Nösler außergewöhnliche Bestattungen. Sie lassen sich auf den Bestattungsplätzen von der Urgeschichte bis zur Neuzeit finden - auch in Norddeutschland und sogar in Stade. Am Freitag, 16. Februar, 19 Uhr, stellt er im Rahmen des Vortrags „Untote - Wiedergänger - Vampire. Die Archäologie der lebenden Toten“ regionale und lokale archäologische Befunde möglicher Gräber von Wiedergängern oder Nachzehrern vor.
Gespräch über Rituale im Bestattungsbrauchtum
Auch heute noch leben im Bestattungsbrauchtum Rituale weiter, deren Wurzeln in der Furcht vor Untoten begründet sind. Um die Überbleibsel dieser Vorstellungen vom lebenden Leichnam und den Gefahren, die von ihm ausgehen konnten, wenn man weder die rechte Vorsorge noch die rechte Nachsorge traf, geht es im Gespräch „Magien des Todes. Sterben, Tod und Trauerarbeit“ mit dem Bestatter Thomas Stelzer vom Bestattungsunternehmen Queren & Sohn am Freitag, 23. Februar, 19 Uhr.
Gespräch mit einem Pastor und einem Geisterjäger
Im Gespräch „Auf Geisterjagd“ am Freitag, 8. März, 19 Uhr, stellen der Pastor und Kirchenhistoriker Dr. Thomas Kück und der Geisterjäger Thomas Pedall ihre Forschungen und Erfahrungen vor. Dr. Thomas Kück lehrt am Institut für Ethik und Theologie an der Leuphana Universität Lüneburg. Zuvor hatte er 13 Jahre lang das Amt des Superintendenten des Kirchenkreises Stade inne und ist der Region bis heute verbunden. Dass der Glaube an lebende Tote nicht allein historische Wirklichkeit hat, belegt das ehrenamtliche Engagement von Thomas Pedall und seinem Team. Seit 13 Jahren begeben sie sich auf „Geisterjagd“ und untersuchen, was übernatürlich erscheint.
Tickets für die Abendveranstaltungen gibt es für 12 Euro im Vorverkauf und für 15 Euro an der Abendkasse. Einlass: jeweils um 18.30 Uhr.
Die Ausstellung „UNTOT“ ist noch bis 1. April im Schwedenspeicher zu sehen. Jeden Sonntag finden um 15.30 Uhr Führungen statt. Und noch zweimal heißt es „Let’s Slay!“: Die Spieleabende im Stader Heimatmuseum finden am Dienstag, 20. Februar, und am Dienstag, 5. März, jeweils um 18 Uhr statt. Der Eintritt ist kostenfrei.
Weitere Informationen finden sich auf der Webseite der Museen Stade, www.museen-stade.de. (sal)

Instrumente zur Untersuchung paranormaler Aktivitäten. Foto: Dipanjan Dey 2018, Wikimedia Commons