Was „Erasmus+“ der IGS Buxtehude bringt

Das Programm „Erasmus+“ ermöglicht Schüleraustausche und Lehrerfortbildungen im Ausland. Auch das Gymnasium Buxtehude Süd profitiert jetzt davon. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Die IGS ist seit kurzem Teil des Programms „Erasmus+“. Das Programm unterstützt Schüleraustausche - aber nicht nur das. Für die Schule ist es auch ein gutes Feedback.
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Weda Frerichs leitet an der IGS die Fachgruppe Spanisch. Mit einigen Schülerinnen und Schülern wollte sie eine Sprachreise nach Alicante machen - aber das war aufgrund der hohen Kosten nicht möglich. Frerichs sah sich nach Finanzierungsmöglichkeiten um - und fand das EU-Programm „Erasmus+“.
„Erasmus+“, soll, so steht es auf der dazugehörigen Homepage, „lebenslanges Lernen fördern, nachhaltiges Wachstum ermöglichen, sozialen Zusammenhalt und die europäische Identität stärken sowie Innovationen vorantreiben“. Frerichs entwickelte ein Konzept, schrieb den Antrag, die IGS bewarb sich - und war erfolgreich. Die Schule ist bis 2027 für das Programm akkreditiert. Das Geld kommt von der EU-Kommission; jedes Jahr können Mittel abgerufen werden.
IGS sucht jetzt nach Partnerschulen
„Für mich als Fremdsprachenlehrerin ist es auch Teil des Selbstverständnisses, Fahrten ins Ausland anzubieten“, sagt Frerichs. Bisher hatte die IGS keine Partnerschulen. Das soll sich jetzt ändern. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Alma Braksiek, die die Fachgruppe Französisch leitet, ist Frerichs auf der Suche nach Partnerschulen in Spanien und Frankreich. Dabei hilft die Online-Plattform von „Erasmus+“, genannt „eTwinning“. „Wir sind aber auch offen für andere EU-Länder“, sagt Frerichs. Bei den Austauschen muss nicht unbedingt Französisch oder Spanisch gesprochen werden. Auch ein Projekt zum Beispiel in Skandinavien mit Englisch als gemeinsamer Sprache wäre möglich. Wenn Schüler mit Gleichaltrigen ins Gespräch kommen, können sie die Sprache lebendiger erfahren, ist Frerichs überzeugt.
Zwei Austausche stehen auch schon in den Startlöchern. Im Juni geht es für eine Gruppe von IGS-Schülern nach Straßburg, zum Austausch mit einer französischen Schule und zum Besuch des EU-Parlaments. Auch ein Austausch mit einer Schule nahe Barcelona ist angedacht. Bei „Erasmus+“ ist gefordert, dass bei den Austauschen stets Projekte erarbeitet werden, etwa zu den Themen Digitalisierung oder politische Bildung. Das Angebot soll sich erst einmal hauptsächlich an die achten und neunten Klassen richten. Denn in der zehnten Klasse machen einige Schüler schon ihren Abschluss, da wird es dann zeitlich eng.
Fortbildungen für das gesamte Schulpersonal
Von „Erasmus+“ können aber nicht nur die Schüler profitieren. Für das gesamte Schulpersonal sind Fortbildungen im EU-Ausland möglich; es besteht die Möglichkeit, Experten aus dem EU-Ausland nach Buxtehude einzuladen. Hinzu kommt noch für die Schüler: Sie können Praktika im Ausland machen oder bis zu drei Monate eine Schule im Ausland besuchen. Frerichs freut sich sichtlich: „Wir sind da jetzt richtig motiviert.“
Schulleiterin Sabrina Gellermann sieht „Erasmus+“ ebenfalls als Gewinn. „Es ist auch ein Gütesiegel für die Schule, dass sie es durch den Bewerbungsprozess geschafft hat“, sagt sie. Und das Projekt „strahle“ in die ganze Schule. Um europäische Zusammenarbeit gehe es nicht nur im Sprach-, sondern auch im Geschichtsunterricht. 2027 muss übrigens nicht Schluss sein: Die IGS könnte sich für den nächsten Förderzeitraum erneut bewerben.