Zugvogeltage: Vorträge und Exkursionen zu den Wildgänsen

Aufsteigende Gänse im Baljer Außendeich. Foto: Helfferich
Tausende Nonnengänse und viele weitere Vögel nutzen die Watt- und Wiesenflächen an Nordsee und Unterelbe zur Erholung von ihrer langen Reise. Daher feiert der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer bereits zum 13. Mal die Zugvogeltage. Das ist in der Region los.
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20 Prozent des Weltbestandes an Nonnengänsen – rund 80 000 – verbringen im Norden des Landkreises den Winter. Nach dem 6000 Kilometer langen Flug von der Insel Novaja Semlja im Nordpolarmeer nutzen sie die an die Elbe grenzenden Grünlandflächen zum Auftanken. Dazu kommen 20 000 Pfeifenten, 20 000 Blässgänse und mehr als 30 000 Goldregenpfeifer sowie Sing- und Zwergschwäne aus Island, Skandinavien und Osteuropa.
Das Natureum beteiligt sich mit einem vielseitigen Programm. Am Sonnabend, 9. Oktober, um 14 Uhr eröffnet Landrat Michael Roesberg die Zugvogeltage - früher Kehdinger Wildganstage genannt - im Natureum. Anschließend hält Dr. Rune Michaelis einen Vortrag „Vogelzug vom Wattenmeer bis nach Westafrika“. Er berichtet über die Bedeutung des Nationalparks für Millionen von Zugvögeln, darunter auch die elegante Brandseeschwalbe, deren Reise bis in das diesjährige Partnerland Gambia führt.
Der Vogelkieker bricht bereits um 12.30 Uhr zu der ersten von jeweils zwei Touren am Sonnabend und Sonntag durch das Außendeichgelände auf.
Besonders interessant für kleine aber auch für große Vogelfreunde ist der Workshop „Was fliegt denn da?“ am Sonnabend und Sonntag jeweils um 14 Uhr. Im Mittelpunkt stehen die besonderen Leistungen der Vögel an ihren Lebensraum und die Frage, warum Vögel überhaupt fliegen können. Verschiedene Experimentierstationen geben Antwort auf diese Frage.
Am Sonntag, 10. Oktober, lädt der Vogelkundler Jan Richert zu einer Wanderung Richtung Ostemündung. Vom Aussichtspunkt der Vogelbeobachtungsstation eröffnet sich ein einzigartiger Blick über das Osteriff mit seinen zahlreichen Vogelarten wie Säbelschnäbler, Großer Brachvogel, Brandgans, Austernfischer und viele mehr. Mit Glück schaut sogar der Seeadler vorbei.
Erstmals ist die Unterelbe als eigene Region beim Aviathlon vertreten. Sieger in dem traditionellen Wettstreit ist die Region oder Insel, die von Sonnabend, 9. November, bis Sonnabend, 16. November, die meisten beobachteten Vogelarten meldet. Alle, die in dem gesteckten Zeitrahmen Beobachtungen machen, können diese über die Ornitho-App, die Website oder per E-Mail an info@natureum-niederelbe.de melden. Die Artenliste gibt es zum Download. (st)