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Biotonnen der Nachbarn falsch befüllt

In Grünendeich blieben wieder acht Prozent der Biomülltonnen stehen (Symbolbild). Foto: Swen Pförtner/dp

In Grünendeich blieben wieder acht Prozent der Biomülltonnen stehen (Symbolbild). Foto: Swen Pförtner/dp

Unbekannte haben in der Zeit von Karfreitag auf Ostersamstag in Horneburg im Neubaugebiet Blumenthal Tierstreu in Plastiktüten in den Biotonnen von mindestens sieben Nachbarn entsorgt. Die Polizei sucht Zeugen.

Donnerstag, 13.04.2023, 08:45 Uhr

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Die Nachbarn haben das Nachsehen: Weil ihre Tonnen falsch befüllt waren, wurden sie anschließend vom Entsorger nicht geleert und sind voll stehen geblieben, berichtet Polizeisprecher Rainer Bohmbach. "Offenbar hatten einer oder mehrere Personen möglicherweise ihr Hasenstreu in Plastiktüten in die fremden Biotonnen geworfen anstatt dieses selbst ordnungsgemäß zu entsorgen."

Derzeit werde geprüft ob hier eine Ordnungswidrigkeit nach den einschlägigen Abfallentsorgungsvorschriften vorliegen könnte.

Die Horneburger Polizei sucht nun den oder die Verursacher und Zeugen, die sachdienliche Hinweise dazu geben können. Diese werden gebeten, sich unter der Rufnummer 04163-828950 zu melden.

Falsch befüllte Tonnen werden stehen gelassen

Seit dem Sommer 2022 leert die Müllabfuhr falsch befüllte Tonnen im Kreis nicht mehr. Immer wieder finden kreisweit unangekündigte Großkontrollen statt. Eine Besserung ist trotz der begleitenden Infokampagne nicht in Sicht. Im Gegenteil: Zuletzt wurde es immer schlimmer. In einem Harsefelder Neubaugebiet wurden Anfang des Jahres 20 Prozent der falsch befüllten Behälter nicht geleert.

Abfallgebühren könnten steigen

Wenn der Bioabfall auch weiterhin einen so hohen Anteil an Fremdstoffen enthalte, führe das langfristig zu höheren Gebühren, so der Landkreis eindringlich. Ab 2025 haben Kompostieranlagenbetreiber das Recht, auffällig verschmutzte Bioabfalllieferungen abzulehnen – und dann muss der Bioabfall als Beseitigungsabfall verbrannt werden. "Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch vielfach teurer als die Kompostierung. Damit gehe das Fehlverhalten Einzelner dann zu Lasten aller", sagt Daniel Beneke, Sprecher des Landkreises.

Dies versuche der Landkreis, mit seinen Kontrollen und der Öffentlichkeitsarbeit unbedingt zu vermeiden. Die Abfallberaterinnen appellieren an alle Biotonnennutzer, kein Plastik, Tierstreu, Hundekot und keine Asche und verpackte Lebensmittel sowie andere Fremdstoffe in die Biotonnen zu geben. „Eine gut funktionierende Abfalltrennung schon nicht nur das Portemonnaie, sondern auch unsere Umwelt und unser Klima“, sagen die Expertinnen. (st/set)

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