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Bundespolizist vermisst – Er war auf dem Weg nach Cuxhaven

Die Polizei sucht nach Heiko Krüger. Foto: Polizei Berlin

Die Polizei sucht nach Heiko Krüger. Foto: Polizei Berlin

Seiner Frau sagte Heiko Krüger, er fahre zur Arbeit. Von Berlin nach Cuxhaven - doch dort kam der Bundespolizist nie an.

Samstag, 17.06.2023, 11:06 Uhr

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Wie die Bild-Zeitung berichtete, hat seine Frau den Bundespolizisten Heiko Krüger (57) das letzte Mal am 10. Juni gesehen. "Er wollte zu seiner Bundespolizei-Dienststelle fahren", sagte Monika Krüger der Bild. Schon seit Jahren soll Krüger zwischen seinem Wohnort Berlin und der Dienststelle in Cuxhaven pendeln. Eine Woche Job, eine Woche zu Hause.

Als sich ihr Mann am Montag immer noch nicht meldete, rief Monika Krüger bei seiner Dienststelle an: "Seine Kollegen berichteten, dass er nicht zum Dienst erschienen war." Daraufhin wurde die Berliner Polizei eingeschaltet. Laut Ermittlern verließ Heiko Krüger die gemeinsame Wohnung an der Klausdorfer Straße am Samstag gegen 20.30 Uhr.

Streit soll es zwischen ihm und seiner Frau nicht gegeben haben. Auch auf der Arbeit sei alles wie immer gewesen.

Handy gefunden und ausgewertet

Um 20.55 Uhr stoppte er an der Shell-Tankstelle an der Stendaler Straße in Berlin, der nächstgelegenen zu seinem Wohnort. Ersten Erkenntnissen nach verließ er sie wenig später. Doch die Fahrt führte nicht nach Cuxhaven.

Sein Auto wurde am Vormittag des 12. Juni auf dem von ihm üblicherweise genutzten Parkplatz bei seiner Wohnung gefunden. "Bisher ist nicht bekannt, wann das Fahrzeug dort wieder abgestellt wurde", teilte die Polizei mit. Sein Handy und seine persönlichen Gegenstände hätten sich im Fahrzeug befunden.

Heiko Krüger ist laut Beschreibung der Beamten etwa 1,70 bis 1,75 m groß und schlank. Er hat eine Glatze und trägt oft eine selbst tönende Brille mit dunklem Rahmen. Zuletzt ist er mit einem hellblauen T-Shirt mit dunkelblauen Ärmeln bekleidet gewesen.

Frau verschwindet vor Neuwerk

Ein weiterer Vermisstenfall beschäftigt seit dem 19. Mai die drei Quadratkilometer große Nordseeinsel Neuwerk. Maren Holzen aus Braunschweig ist seit einer Wattwagenfahrt auf das Eiland spurlos verschwunden

„Wir haben die Insel Neuwerk und das Festland nach der Frau mehrmals abgesucht. Wir sind uns sicher, dass sie sich nicht auf der Insel versteckt hält, weil man sich dort nicht länger - ohne Essen und Trinken - aufhalten kann“, sagt Stephan Hertz, Sprecher der Polizei Cuxhaven.

Sein Kollege Lüder Kath ergänzt: „Es ist ein ungewöhnlicher Fall, weil so vieles unklar ist. Wir können immer noch nichts ausschließen, und es kommen weiterhin Hinweise, denen wir nachgehen. Aber je länger es dauert, desto größer ist erfahrungsgemäß die Wahrscheinlichkeit, dass sie tot ist.“

Hinweise an die Polizei Cuxhaven können unter 04721/573-0 oder jeder anderen Dienststelle abgegeben werden.

Sieben Menschen im Kreis Stade verschwunden

Nicht jede Person, die bei der Polizei als vermisst gemeldet wurde, ist wirklich verschwunden. Die meisten Menschen tauchten am Ende wieder auf, zumal bestimmte Personen immer wieder als vermisst gemeldet werden würden, sagte Rainer Bohmbach, Sprecher der Polizeiinspektion Stade.

Im vergangenen Jahr gab es im Landkreis Stade 354 Vermisstenfälle, die sich laut Rainer Bohmbach aber alle wieder geklärt haben. „Es handelt sich dabei ja auch um kurzfristig abgängige Personen, die möglicherweise nur über Nacht weg waren bzw. auch Fälle von Personen, die anschließend tot aufgefunden wurden (Suizid)“, erläutert der Polizeisprecher. In diesem Jahr wurden im Landkreis bis Ende Mai 75 Fälle von vermissten Personen gemeldet.

Doch manchmal bleiben Menschen, die vermisst werden, verschwunden: Im Kreis Stade gelten sieben Personen seit 2005 dauerhaft als vermisst.

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