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Drei Unfälle auf A26 - Vier Menschen verletzt

Der Mercedesfahrer hatte auf der A26 die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren.

Der Mercedesfahrer hatte auf der A26 die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Foto: Polizei

Die Auswirkungen von Sturm „Zoltan“ machten sich am Freitagvormittag auch auf der A26 bemerkbar. Gleich drei Unfälle forderten die Retter.

Von Redaktion Freitag, 22.12.2023, 15:30 Uhr

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Landkreis. Eis und Glätte sorgten fast zeitgleich für drei Unfälle auf der A26.

Gegen 9.50 Uhr kam nach Angaben von Rainer Bohmbach, Sprecher der Polizeiinspektion Stade, kurz vor der Anschlussstelle Buxtehude ein 34-jähriger BMW-Fahrer aus Hamburg bei Eishagel ins Rutschen. Er kollidierte mit den Baken auf der Ausfahrt. „Dabei wurde der BMW schwer beschädigt, der Fahrer blieb unverletzt“, berichtet Bohmbach.

Der BMW kollidierte an der A26 mit mehreren Baken.

Der BMW kollidierte an der A26 mit mehreren Baken. Foto: Polizei

Smart prallt gegen Schutzplanke

Nur kurze Zeit später, gegen 10 Uhr, war eine 26-jährige Hamburgerin mit ihrem Smart auf der Autobahn in Richtigung Hamburg unterwegs, als sie kurz hinter der Abfahrt Jork bei Glätte ins Schleudern geriet und in die rechte Schutzplanke prallte.

Die 26-Jährige verlor die Kontrolle über den Smart.

Die 26-Jährige verlor die Kontrolle über den Smart. Foto: Polizei

„Der Smart wurde bei dem Unfall total beschädigt, die Fahrerin blieb unverletzt“, teilt der Polizeisprecher mit.

Der Smart ist ein Totalschaden.

Der Smart ist ein Totalschaden. Foto: Polizei

Vier Verletzte nach Unfall auf A26

Etwa zur gleichen Zeit verlor zwischen den Anschlussstellen Dollern und Horneburg ein 36-jähriger Mann, der ebenfalls in Richtung Hamburg unterwegs war, die Kontrolle über seinen Mercedes. Er kollidierte zunächst mit der rechten Schutzplanke, drehte sich auf der Fahrbahn und prallte mit dem hinter ihm fahrenden Ford Fiesta einer 35-jährigen Fahrerin aus Lamstedt zusammen. Bei dem Versuch, dem Mercedes auszuweichen, prallte die 35-Jährige mit ihrem Fahrzeug in die linke Schutzplanke.

Der Ford Fiesta prallte gegen die Schutzplanke.

Der Ford Fiesta prallte gegen die Schutzplanke. Foto: Polizei

„Vier Autoinsassen wurden verletzt und mussten nach der Erstversorgung durch den Rettungsdienst ins Elbe Klinikum eingeliefert werden“, so Bohmbach.

20 Feuerwehrleute aus Dollern und Horneburg sicherten die Unfallfahrzeuge ab und nahmen auslaufende Betriebsstoffe auf.

Trotz des schlimmen Unfalls hat der Polizeisprecher auch eine positive Nachricht. „Die nachfolgenden Autofahrerinnen und Autofahrer haben sich vorbildlich an die Bildung einer Rettungsgasse gehalten, so dass die Einsatzfahrzeuge die Unfallstelle schnellstmöglich erreichen konnten“, betont Bohmbach.

Unfall auf der Autobahn - So bilden Sie die Rettungsgasse richtig

Eigentlich ist es ganz einfach. Auf Autobahnen oder mehrspurigen Außerortstraßen gilt laut ADAC: Die Rettungsgasse ist nicht erst bei einem Stillstand zu bilden, sondern schon dann, wenn der Verkehr anfängt zu stocken und nur noch Schrittgeschwindigkeit gefahren wird.

Alle auf der linken Spur nach links - alle anderen nach rechts

Egal wie viele Spuren: Wer auf der linken Spur fährt, weicht dann immer nach links aus. Nach rechts orientieren sich alle auf den anderen Spuren. Denn die Gasse muss sich laut Gesetz zwischen dem äußerst linken und dem unmittelbar rechts daneben liegenden Fahrstreifen bilden. Als Eselsbrücke kann man auch auf seine rechte Hand schauen: Der abgespreizte Daumen zeigt allein nach links - dazwischen ist viel Platz und die Finger sind alle rechts.

Helfer in der Not - schön wenn es sie gibt. Doch wo sollen Rettungsfahrzeuge hier durchkommen?

Helfer in der Not - schön wenn es sie gibt. Doch wo sollen Rettungsfahrzeuge hier durchkommen? Foto: Marijan Murat/dpa/dpa-tmn

Vom Grundsatz her muss der Standstreifen bei der Bildung immer frei bleiben. Ausnahmen kann es aber geben: Etwa wenn die Polizei dazu auffordert oder wenn es aus Platzgründen nicht anders möglich ist, die Rettungsgasse zu bilden. Beim Heranfahren an einen Stau darf man auch die Warnblinker anschalten, um die Nachfolgenden zu warnen.

Übrigens: Für die Bildung der Gasse gibt es keine Bedenkzeit. Sie muss sofort gebildet werden, sobald die Autos mit Schrittgeschwindigkeit fahren oder zum Stillstand kommen. Beides muss laut einem Urteil des Oberlandesgerichts Oldenburg (Az.: 2 Ss (OWi) 137/22) auch nicht erst eine gewisse Zeit andauern.

Diese Strafen drohen

Wer keine Rettungsgasse bildet, muss mit Bußgeldern ab 200 Euro, stets zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot rechnen. Wer eine Rettungsgasse unberechtigt befährt, zahlt ab 240 Euro - ebenfalls immer plus zwei Punkte und einem Monat Fahrverbot. Und das gilt natürlich auch für Motorradfahrer.

Nur Polizei- und Hilfsfahrzeuge dürfen die Rettungsgasse befahren. Als Beispiele für Hilfsfahrzeuge nennt der ADAC Feuerwehr- und Krankenwagen sowie Arzt- und Abschleppfahrzeuge.

Dafür ist sie da: Ein Rettungswagen kann durch die gebildete Rettungsgasse zum Einsatzort gelangen.

Dafür ist sie da: Ein Rettungswagen kann durch die gebildete Rettungsgasse zum Einsatzort gelangen. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Achtung: In anderen Ländern können die Regeln zur Bildung einer Rettungsgasse abweichen oder es gibt gar keine konkreten. Auch die Strafen können höher sein. So werden in Österreich bei Missachtung bis zu 726 Euro fällig, in der Schweiz sind es umgerechnet rund 100 Euro. Der ADAC hält dazu online eine Übersichtsseite parat.

Auch in Engstellen die Hilfsgasse bilden

Baustellen sind immer Nadelöhre - schon wenn der Verkehr normal rollt. Im Stau gelten laut ADAC grundsätzlich die gleichen Regeln im zumeist zweispurigen Baustellenverkehr: Die Fahrzeuge links halten sich ganz weit links - und die rechts gehen möglichst weit nach rechts.

Je nach Situation vor Ort kann es dennoch kaum für eine Rettungsspur reichen. Dafür gibt es keine Regel. Aber der ADAC rät, dass alle Fahrzeuge dann so weit wie möglich nach rechts rollen, damit die Einsatzfahrzeuge links vorbeikommen. Immer hilfreich: größere Abstände zwischen den Fahrzeugen halten. (set/dpa)

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